Kompass – Zeitung für Piraten

Tandem nach Brüssel : Gilles Bordelais

Leider hat es mit dem Interview mit Gilles aus technischen Gründen nicht geklappt.

Julia Reda haben wir in den letzten Tagen bereits vorgestellt.

 

Damit Ihr ihn trotzdem kennenlernen könnt, haben wir die Info aus dem Blog:

Tandem nach Brüssel übernommen.

http://kompass.im/wp-content/uploads/2014/01/GILLES-BORDELAIS-FOTO-BASTIAN-GRESHAKE-CC-BY-SA.jpg
http://kompass.im/wp-content/uploads/2014/01/GILLES-BORDELAIS-FOTO-BASTIAN-GRESHAKE-CC-BY-SA.jpg

Tandem nach Brüssel

Tandem is an arrangement in which a team of machines, animals or people are lined up one behind another, all facing in the same direction.
– Wikipedia, the free encyclopedia

 

Die europäische Einigung ist das ambitionierteste Friedensprojekt in der Geschichte der Menschheit. Zum ersten Mal verschwinden Grenzen, ohne dass darum gekämpft wird. Zum ersten Mal einigen sich Länder, ohne dass auch nur die Androhung von Gewalt erwogen wird. Leider lässt die Politik derzeit aber jegliche Weitsicht vermissen und ist dabei, aus Kontrollverlustängsten dieses Projekt zu gefährden. Wir Piraten sagen Ja zu Europa! Wir sind international, freiheits- und friedensliebend und leben in diesem Jahrhundert, nicht im letzten!

Wir wollen für die Piraten ins Europaparlament, und zwar gemeinsam!

Wir, das sind Julia Reda (@Senficon) und Gilles Bordelais (@Gilles_PPDE), haben im Vorfeld unserer Kandidatur viel zusammengehockt und über unsere Vision für Europa diskutiert. Dabei haben wir gemerkt: Wir wollen beide dasselbe. Wir wollen ein Europa, das keine Grenzen kennt, weder online noch offline. Wir wollen ein Europa der Bürgerinnen und Bürger, nicht der nationalen Regierungen. Und wir wollen die historische Chance der digitalen Revolution nutzen, um allen Menschen Teilhabe an Bildung, Kultur und Politik zu ermöglichen. Diese Ziele wollen wir im Tandem angehen, also von Anfang an unsere Kräfte bündeln und im Europaparlament ein starkes Team von Piraten-Abgeordneten bilden.

Die Europäische Union ist wie das Wiki: Man kann sich überall einbringen, aber niemand weiß wo. Ich will der Zivilgesellschaft den Zugang zur europäischen Gesetzgebung erleichtern und so Waffengleichheit mit Unternehmen herstellen. Wir haben die Chance, die digitale Revolution zum Nutzen aller zu gestalten, aber dafür müssen wir uns lautstark einmischen. Dass das geht, habe ich im Europaparlament selbst miterlebt, als internationale Proteste halfen, das Handelsabkommen ACTA zu kippen. Meine Arbeit mit der Piraten-Abgeordneten Amelia Andersdotter hat mich inspiriert, selbst zu kandidieren. — Julia

Wir wollen ein ‘Europa der Bürger’, steht in unserem Grundsatzprogramm. Das bringt perfekt auf den Punkt, was ich für Europa will. Die Bürgerinnen und Bürger Europas gestalten gemeinsam ihren Kontinent. Da müssen wir hin. Dafür bedarf es informierter Bürger mit echten Mitgestaltungsmöglichkeiten. Praktischerweise sind das zwei Kernwerte der Piraten, Transparenz und Teilhabe! Deswegen bin ich überzeugt, dass Piraten im Europäischen Parlament eine gute Idee sind. Als Abgeordnete, zusammen mit der ganzen Partei, können wir Europa näher an die Menschen bringen. — Gilles

…and they have a plan!

Machen wir uns nichts vor: Die Europawahlen kranken nicht daran, dass die Parteien zu wenige Versprechungen machen oder dass ihre Konzepte zu wenig ins Detail gehen. Wenn über die Hälfte der Wahlberechtigten bei Europawahlen gar nicht erst abstimmt, fehlt es offensichtlich am Vertrauen in den Einfluss des Parlaments und in den Einfluss der eigenen Stimme.

Hier müssen wir Piraten ansetzen. Statt auf 100 Seiten auszubreiten, was eine Piraten-Alleinweltregierung alles machen würde, wollen wir mit leicht verständlichen Thesen in Tweetlänge vermitteln, wofür wir Piraten stehen und worauf wir uns im Europaparlament konzentrieren werden. Damit die EU für die Menschen greifbar wird und zum Mitmachen einlädt, müssen wir Piraten im Wahlkampf und im Europaparlament die Schnittstelle dafür bieten.

Wir Piraten stehen für Partizipation mit modernen Mitteln. Im Europaparlament wollen wir als Tandem aktive Transparenz leben und weiter gehen als die bloße Veröffentlichung von Rohdaten (Protokolle, Streamaufnahmen). Wir wollen auf die Leute zugehen und vermitteln, statt nur passiv anzubieten. Wir wollen so viele Menschen wie möglich an den Entscheidungs- und Informationsmöglichkeiten des Parlaments teilhaben lassen. Konkret heißt das, dass wir durch ein gemeinsames Wahlkreisbüro aller deutschen Piraten-Abgeordneten, durch exzessives Videocasten und durch Online-Meinungsbildungstools wie LiquidFeedback die Distanz zum Europaparlament für Menschen innerhalb wie außerhalb der Partei abbauen wollen.

Weil wir das gemeinsame Arbeiten als Schlüssel sehen, um Europa für die Menschen greifbar zu machen, kandidieren wir als Tandem und formieren jetzt schon ein Team, das uns im Wahlkampf zur Seite steht und uns darüber hinaus dabei unterstützt, unsere Vision von Teilhabe zu verwirklichen.

Was das Tandem nicht ist

Wir sind nicht austauschbar. Wir bringen unterschiedliche politische Schwerpunkte und Stärken mit, die uns als Kandidierende ausmachen. Deshalb bewerben wir uns auch beide um den ersten Listenplatz. Wir wissen aber, dass wir gemeinsam besser arbeiten als allein. Wir Piraten müssen uns schon vor der Listenaufstellung Gedanken über unsere Europawahlkampagne machen und diese wollen wir gerne mitgestalten. Kommunikation und Solidarität sind für erfolgreiche parlamentarische Arbeit mindestens genauso wichtig wie politische Einigkeit. Wir arbeiten also bereits jetzt miteinander statt gegeneinander und laden weitere Kandidierende ein, es uns gleichzutun.

Mit dem Tandem nach Europa!

Wir fahren jetzt schon mal los. Wir werden dieses Blog als Plattform nutzen, um mit Euch über unsere Vision für Europa und den Wahlkampf zu sprechen. Wir freuen uns auf Euren Input, auf den Wahlkampf, und darauf, gemeinsam mit Euch ins Europaparlament einzuziehen!