Kompass – Zeitung für Piraten

Petition gegen Datenbrille

Im August letzten Jahres reichte ich eine Petition mit der Nummer 45268 ein. Jetzt ist die Petition 51825 online, welche sich dem selben Umstand widmet, allerdings deutlich eingeschränkter.

Auf eine völlige Fehleinschätzung meiner Petition antwortete ich im September und dann eine reichlich schlechte Stellungnahme BMI im Dezember.

Mehr und mehr scheint mir, dass mein seine Grundrechte wohl nur mit entsprechenden technischen Geräten durchsetzen kann. Also zum Beispiel etwas, was die Kamerachips in Reichweite (zer-)stört oder die Übertragung der Daten unmöglich macht, was natürlich auch nur etwas nutzt, wenn der Speicher nicht zu groß ist.

Alternative wäre die Übertragung von Video und Audiosignalen komplett zu unterbinden und nur für Telefonate zuzulassen.

3 Kommentare

  1. Hallo,

    ich kam vor kurzen an die Gelegenheit selbst mal eine Google Glass zu testen.
    Wenn es dich interessiert könnte ich dir hierzu gern einiges erzählen, was deine Sorgen zumindest für dieses Modell reduziert:
    Nur vorweg: Unbemerkt arbeiten geht mit dem Teil garnicht. ich sehe es für den Alltagsgebrauch sogar fast schon untauglich an, weil man damit eben nicht -ohne seine Umwelt mit einzubeziehen- unbemerkt arbeiten kann.
    Egal was du tust, deine Gegenüber bekommen es mit.
    Für Fotos ist das verständlich und kommt deinen Bedenken entgegen.
    Aber Fotos sind nur ein Teil dessen, was man damit macht. Ziel sollte sein, kein Handy mehr zu haben. Dann muss man aber auch seine eigenen Mails lesen können oder im Internet surfen und Social Media nutzen können.
    Aber all das kannst du mit der Glass momentan nur so machen, dass jeder der in deiner Nähe sitzt es mitbekommt.

    Auch eine wichtige Funktion, bei der die Kamera zum tragen kommt. ist nicht unbemerkt nutzbar:
    Die Navigation. Tolle Sache, dass in dein Blickfeld dann ein Pfeil bzw. Linien erscheinen. Aber vorher musst du dem Teil *laut* sagen, wo du hin willst. Und jeder um dich herum kann das dann mit bekommen…

    Klar wird die jetzige Form der Google Glass ein Türöffner werden. Und zwar für die Menschen, die sich dann entscheiden, ob sie solche Techniken nutzen wollen oder nicht. Aber dies ist dann eine gesellschaftliche Frage. Nicht eine danach, wer die Technik produziert.

    Ciao,
    Wolfgang

    1. Die Beschreibung sagt nur was der Benutzer von Glasses machen kann, aber nicht was die Software alles selbstständig macht. Es reicht ja schon, wenn einmal die Minute ein Bild an Google verknüpft mit den Ortungsdaten gesendet wird. Das lässt sich prima für Rasterfahndung oder ähnliches nutzen.

      Was der Benutzer zusätzlich über Apps machen kann, wie zum Beispiel ein Abgleich mit Facebookprofilen um dann vieles über eine Person zu erfahren, bevor man sie begrüßt.

  2. Weiterer Kommentar:

    Ein Gesetz müsste dafür sorgen, dass es gar nicht erst möglich ist derartige Daten zu erfassen.

    Alternativ bleibt sonst nur die Notwehr um die Gefahr zu beseitigen. Hierbei sind natürlich nur die erforderlichen Mittel mit einzusetzen. Aus meiner Sicht wäre dies mit der Zerstörung des Aufzeichnungsgerät möglich, da sich der Täter ansonsten entfernt und man seiner nicht mehr habhaft werden könnte. Ich meine wenn die Abwehr von Zigarettenqualm als Eingriff in ein Grundrecht das Zuschlagen mit einem Glas oder Flasche rechtfertigt, so dürfte auch das Zerschlagen einer mobilen Überwachungseinrichtung zur Verteidigung der Grundrechte gegen die NSA usw. gerechtfertigt sein.

    Alternativ ginge natürlich auch die technische Abwehr, welche bei bestimmten Geräten eine zerstörende Überladung herbeiführt.

    Am einfachsten wäre natürlich das totale Verbot von einem derartigen Produkt, denn mit Freizeitvergnügen kann die totale Überwachung nicht begründet werden. Oder halt so schlechte Kameras in den Brillen, dass Gesichter nicht erkannt werden können.

    Ich möchte jedenfalls nicht die Totalüberwachung durch Kommerzkonzerne im Auftrag von Geheimdiensten.

Kommentare sind geschlossen.