Kompass – Zeitung für Piraten

Berlin-PIRATEN stellen sich auf für September 2016

BRUNO KRAMM - IMG_1659 - Foto be-him CC-BY NC ND - BLOG
In Berlin auf der PIRATEN-Liste die Nummer 1: Musikproduzent und Urheberrechtsexperte Bruno Kramm will am 18. September 2016 den Wiedereinzug ins Abgeordnetenhaus schaffen– Foto be-him CC BY-NC-ND

Die Piratenpartei in Berlin hat eine Kandidatenliste zur Abgeordnetenhauswahl.

Landesvorsitzender Bruno Kramm, seit Samstag auch Spitzenkandidat, will im Herbst 2016 für den Wiedereinzug sorgen, ein neues Kapitel aufschlagen “und es muss mutig sein, kraftvoll, visionär, idealistisch, progressiv und emanzipativ,” so Kramm in seiner sehr emotionalen Eröffnungsrede.

In einer Zeit, in der die geschlossenen Infrastrukturen immer stärker und größer werden, die Neutralität des Netzes fällt, wenn die Überwachung alle Lebensbereiche und nicht mehr nur den E-Mail-Verkehr betrifft, wenn die Grenzzäune wieder höher und die Mauern dicker werden, damit wir die Schreie der Ertrinkenden nicht hören, wenn die multinationalen Konzerne zum letzten großen Kampf zur endgültige Aufteilung der Welt blasen, werden, so Kramm, die PIRATEN dringender als je gebraucht.

Teile der real existierenden Piratenfraktion sorgten, wie schon in den letzten Monaten üblich, für mediale Aufmerksamkeit.

Fraktionschef Martin Delius, der mittlerweile aus der Piratenpartei austrat, dient sich nun mit einer Gruppe von etwa 30 anderen Ex-Piraten der LINKEN an, will ihre Politik “von außen unterstützen”.

Delius und sein extrem-linkes Umfeld erlitt im Zuge der von ihnen ausgelösten Skandale und Ausgrenzung Andersdenkender in den letzten zwei Jahren innerparteilich massiven Machtverlust.

PIRATEN-Bundesvorsitzender Stefan Körner kommentierte Delius’ Vorgehensweise in einem Interview mit der “TAZ“: “wenn man Mitglied einer Fraktion ist, aber öffentlich sagt, man finde die Partei dahinter doof – dann wirkt man natürlich nicht glaubwürdig” – was freilich noch nie ein Anliegen der streit-zerfressenen und nach Protestwählern fischenden LINKE war.

In einer Forsa-Wahlumfrage Ende Dezember 2015 stehen die Berlin-Piraten derzeit bei 3 Prozent, haben also bei einem gut geführten Wahlkampf mit spannendem Politikangebot realistische Chancen auf einen Neustart ohne Altlasten.

Die Kandidierenden

Platz 1: Bruno Kramm
Platz 2: Dr. Franz Josef Schmitt
Platz 3: Phillip Magalski
Platz 4: Dr. Bettina Günter
Platz 5: Simon Kowalewski
Platz 6: Alexander Spies
Platz 7: Mikk Schunke
Platz 8: Therese Lehnen
Platz 9: Ulrich Zedler
Platz 10: Oliver Waack-Jürgensen

Platz 11: Fabio Reinhardt
Platz 12: Wolfram Prieß
Platz 13: Jan Schrecker
Platz 14: Michael Konrad
Platz 15: Jessica Miriam Zinn
Platz 16: Leonore Fuger
Platz 17: Diana Porr
Platz 18: Oliver Rennefeld
Platz 19: Hans Joachim Weinberger
Platz 20: Lea Frings
Platz 21: Georg von Boroviczeny
Platz 22: Michael Eisner
Platz 23: Alexander Freitag
Platz 24: Michael Delfs
Platz 25: Harry Hensler
Platz 26: Paul Neumann
Platz 27: Gerwald Claus-Brunner
Platz 28: Simon Sabellek
Platz 29: Olaf Lengner
Platz 30: Mirco Brahmann
Platz 31: Phillip Zühlke
Platz 32: Michael Mittelbach

LINK
Eröffnungsrede von Bruno Kramm im Wortlaut:
http://berlin.piratenpartei.de/berlin/eroeffnungsrede-des-landesparteitags-berlin/

Protokoll der Aufstellungsversammlung mit Kandidatenliste:
http://wiki.piratenpartei.de/BE:Parteitag/2016.1/Beschlussporotokoll_AVB#Liste