Das geplante deutsche Leistungsschutzrecht für Presseverleger steht arg unter Beschuß, denn es sorgt nach Einführung dafür, dass das deutsche Internet noch weiter zurückfällt. Inhalte anbieten ist unter dem aktuellen Abmahnwahn eh ein Kostenrisiko. Mit dem Verlink-Verbot für Pressewörter wird die Situation noch krasser.
Wie sehr solche gesetzgeberische, lobbygewünschte Eingriffe in Zukunftstechnologien die Entwicklung eines Industriesektors behindern, zeigt ein Blick in die Automobil-Geschichte:
Der Red Flag Act war ein Gesetz in Großbritannien, das 1865 eingeführt wurde, um Unfälle im Straßenverkehr durch die immer häufiger aufkommenden Dampfwagen zu vermeiden. Auch die Eisenbahngesellschaften sowie die Lobby der Pferdebesitzer hatten dieses Gesetz unterstützt.
Das Gesetz setzte eine Höchstgeschwindigkeit von maximal 4 Meilen (also rund 6,4 km/h). Innerhalb der Ortschaften betrug das Limit sogar nur 2 Meilen pro Stunde. Auf jedem Automobil mussten zwei Personen sitzen, und der berühmte Flaggenmann vorneweg: der zur Warnung der Bevölkerung eine rote Flagge tragen musste. Diese Vorschrift wirkte sich 31 Jahre äußerst hinderlich auf den Verkauf, auf die Entwicklung und den Bau von Straßen und Automobilen in Großbritannien aus.
31 Jahre Veränderungsschutz für Lobby
Der Red Flag Act war vor allem ein Triumph der Pferdelobby in England. Im Jahre 1875 starben in Großbritannien dennoch 1589 Menschen in der Folge von Straßenverkehrsunfällen mit Dampfwagen und Lokomobilen.
Erst nach über 30 Jahren, 1896, wurde der Red Flag Act mit dem Gesetz über „Lokomotiven auf Straßen“ aufgehoben. Dann durften Autos schneller als Fußgänger unterwegs sein. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit wurde von 4 Meilen auf 14 Meilen pro Stunde heraufgesetzt.
(Quelle: Wikipedia)
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