Christopher Lauer, Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses, veröffentlichte gleich nach der Wahl mehrere Thesen, warum es seiner Meinung nach nicht für den Bundestag gereicht hat. Hier in Kurzform:
- Die Piratenpartei hat sich nach der Bundestagswahl 2009 nicht auf die Bundestagswahl 2013 vorbereitet.
- Darüber hinaus gab es auch gar keine Kampagne.
- Wir haben die Wahlerfolge 2011/12 nicht analysiert.
- Wir haben keine Personen nach vorne geschickt.
- Wir sind in der Gesellschaft nicht breit vernetzt.
- Wir haben die Mittel die wir hatten nicht effektiv eingesetzt.
- Was das Wurfmaterial anging, so hatten wir zu allem etwas.
- Wir waren in Kernforderungen nicht glaubwürdig.
Und er fordert:
- Wir müssen innerparteilich demokratischer werden.
- Wir müssen ab heute die Europawahl und die nächste Bundestagswahl vorbereiten.
- Wir müssen uns vernetzen. Lokal.
- Wir müssen zwischen Wahlen präsent sein.
- Wir müssen mal endlich „Transparenz“, „Basisdemokratie“ und „Beteiligung“ definieren.
Interessant sind auch die 104 Kommentare unter seinem Blogpost, wie etwa der von „scriptor“:
Ich bin nun seit über 4 Jahren Mitglied dieser Partei und am Anfang hat mich der “Spirit”, der Idealismus mitgerissen. Mit den schnellen Erfolgen ab dem Herbst 2011 kam die Selbszufriedenheit, die Bequemlichkeit, und ja, auch die Arroganz. Die Mitgliederzahl explodierte geradezu, doch die notwendigen Strukturen wurden nicht geschaffen (…)
Vielleicht bietet sich jetzt die Gelegenheit, in aller Demut zu unseren Idealen zurückzukehren und auf dieser Basis die Partei fit zu machen für die kommenden Stürme. Denn mit dem Ausscheiden der FDP und der höchstwahrscheinlich kommenden Großen Koalition sind erneut massive Angriffe auf unsere Bürger- und Freiheitsrechte zu befürchten. Und genau deshalb braucht es die PIRATEN.
Alles in voller Länge auf
Wahre Worte. Danke.
Viele Grüße
Wika
Man kann über Christopher ja vieles sagen, nicht aber, dass er nicht klare Worte für klare Sachverhalte findet, und nicht so politisch korrekt vor sich hin schwurbelt wie die ganzen Leute, die für ihre Parteikarriere bloß nicht mit irgendwem aneinander geraten wollen. Für mich ein guter Kandidat für den nächsten BuVo, obwohl ich nicht weiß, wer sich das guten Gewissens antun mag, in dieses Gremium zu gehen.