Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) veröffentlicht aktuelle Zahlen zur Einkommensarmut unter Berücksichtigung der regional unterschiedlichen Preise. Im Osten lebt es sich im Schnitt immer noch 5 Prozent billiger als in den alten Bundesländern. Es zeigt sich also weniger ein Ost-West, sondern aktuell ein deutliches Stadt-Land-Gefälle:
In ländlichen Regionen sind im Schnitt nur knapp 14 Prozent der Bevölkerung kaufkraftarm, in den Städten aber 22 Prozent. Besonders schlecht schneidet Köln mit mehr als 26 Prozent ab. Auch Städte wie Bremerhaven, Duisburg, Frankfurt und Dortmund weisen fast ein Viertel relativ Kaufkraftarme auf. Allerdings gibt es in gerade den Städten auch viele Einkommensreiche, die den allgemeinen Schnitt und auch die Preise nach oben ziehen. Mietsteigerungen hier und da belasten gerade Einkommenschwache.
Knapp die Hälfte der Personen, in deren Haushalt mindestens ein Arbeitsloser lebt, knapp ein Drittel der Alleinerziehenden sowie rund ein Viertel der Alleinstehenden und Personen mit Migrationshintergrund gelten als kaufkraftarm.
Die IW-Forscher raten der Politik, regionalpolitische Förderung mehr auf die Großstädte zu fokussieren. Dazu müssten Investitionen, Innovations- und Gründungsförderung sowie Bildung und Integration stärker verknüpft werden.