Nach den Snowden-Enthüllungen greifen immer mehr Bürger und Unternehmen zur digitalen Selbstverteidigung: sie verschlüsseln ihre Kommunikation. Auch App-Anbieter verwenden wirksamere Kryptomethoden.
Dadurch funktioniert das einfache Mitlauschen von Internettraffic nicht mehr wie bisher für NSA, GCHQ und andere Dienste. Sie rufen nun nach offiziellen Hintertüren in Verschlüsselungssoftware und Endgeräten. Das schwächt die allgemeine Sicherheit und den Datenschutz. Zu dieser Thematik liegt jetzt ein neuer Experten-Bericht vor. Die futurezone.at schreibt:
Den Bemühungen von Behörden in den USA und Großbritannien um eine Umgehung von Verschlüsselungsmaßnahmen kann nun ein 34-seitiger Bericht entgegengehalten werden, der von 14 der führenden Kryptografie-Experten der Welt verfasst wurde. Wie die New York Times berichtet, kommen sie zum Schluss, dass Hintertüren in Verschlüsselungen, die nur der Regierung zugänglich sein sollen, eine fundamental schlechte Idee sind.
Institutionen wie Versorgungsbetriebe sowie Unternehmen wären massiv gefährdet, wenn Zugangscodes zu einer Hintertür verloren gingen oder durch feindliche Cyberangriffe gestohlen würden. Dass dies passieren kann, hat sich in der Vergangenheit bereits öfter gezeigt. Ein Zugang über die Hintertüre „wird Türen öffnen, durch die Kriminelle und feindselige Nationen genau die Individuen angreifen kann, die das Gesetz zu schützen versucht“, lautet ein Zitat aus dem Bericht.
Ein ähnliches Projekt gab es Ende der 1990er Jahre mit dem nie realisierten „Clipper-Chip“ der US-Regierung.