Kompass – Zeitung für Piraten

Neuer „Artikel 5“-Verein will Tor-Server betreiben

Abhören aufhören
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Seit Sonntag, 16. August 2015, gibt es Neuzugang in der netzpolitischen Bewegung: der „Artikel 5“-Verein hat seine Gründungsversammlung und die Formalitäten wie Satzung und Vorstandswahl erfolgreich hinter sich gebracht.

Eine der Hauptaktivitäten des Vereins soll dann, so die Webseite, der rechtssichere Betrieb sogenannter Exit-Nodes vor allem in Internet-Anonymisierungs-Netzwerken wie dem „Tor-Projekt“ sein.

Exit-Nodes für Tor und Co.

Tor hilft Internetnutzern, ihre Verbindungsdaten zu verschleiern. Üblicherweise geht jedwede Netzverbindung unverschlüsselt durch die Netze. Alternativ kann der Nutzer sein Web-Browsing, Instant Messaging, E-Mail und viele andere Internetdienste einfach über „Tor“-Server verschlüsselt durchleiten.

Schließlich tritt der Datenverkehr an irgendeinem „Tor-Exit-Node“ wieder in das freie, ungeschützte Netz. Keiner weiss dann noch, wer die Daten in Tor hineingeschickt hat. Jedenfalls nicht ohne weiteres. Je mehr „Exit-Nodes“ es gibt, desto besser die Verbindungsqualität und auch Sicherheit gegen Ausspähversuche und Analysen.

Das von vielen Freiwilligen betriebene Tor-Netzwerk ist ein daher wichtiger Garant, daß Aktivisten und Journalisten in Kriegs- und Kriesengebieten, Whistleblower in Unternehmen und Bürger in Staaten ohne funktionierende Meinungsfreiheit kommunizieren können, ohne für das Äußern Ihrer Meinung inhaftiert oder sogar getötet zu werden.

Freiheitsserver

Ein weitgehend ähnliches Projekt ist derzeit bei der Piratenpartei unter dem Arbeitstitel „Freiheitsserver“ in Vorbereitung. Freiheitsserver unterstützen mit der Hälfte ihrer Ressourcen Tor, mit der anderen Freenet und „bieten so eine umfassende technische Lösung für die Probleme, die durch Überwachung etc. entstehen“. Nähere Infos via Twitter bei @pirate_slash oder @Thomas1G.

Die PIRATEN NRW betreiben seit längerem einen Tor-Exit-Node.