Nach Terroranschlägen von Paris scheinen sich Verschlüsselungs-Technologien als bequemer Sündenbock abzuzeichnen. Die Geheimdienste verteufeln Verschlüsselung, besonders wenn sie in einfach zu bedienenden, nutzerfreundlichen Produkten auftritt.
Böses Whatsapp, Playstation-Nebelkerzen: So versuchen sie, von ihren eigenen Versagen abzulenken. Damit nicht genug: ehemalige NSA-Whistleblower werden auf einem offiziellen US-Chart zusammen mit Mördern als Staatsverräter geoutet. Datenschützer und Leute, die sich um die Privatsphäre sorgen, werden gleich mit in diesen Verrätertopf geschmissen.
Das Dienste-Versagen sollte im Zentrum der Fragen stehen. Bis dahin gibt es allgemeine Volksverdummung und Terrorpanik auf niedrigstem Niveau, zum Beispiel von unserem Innenminister De Maizière, wenn er das Fußballspiel Deutschland gegen Niederlande ohne große Details absagt: „Ein Teil dieser Antworten würde die Bevölkerung verunsichern“.
Was gebraucht wird, ist echte Sicherheitspolitik und Bekämpfung der Ursachen an der Quelle, statt einfach Bürgerrechte abzuschaffen und Geheimdienste aufzurüsten.
