„Gutmensch“ ist das sogenannte „Unwort des Jahres“. Herausgefunden hat das die „Sprachkritische Aktion Unwort des Jahres“. Ein Unwort verstößt nach der 5-Personen-Initiative gegen Menschenwürde, Demokratieprinzipien, es diskriminiert Personengruppen und redet schlimme Dinge schön.
Sprachliche Ausdrücke werden dadurch zu Unwörtern, dass sie von Sprechern entweder gedankenlos oder mit kritikwürdigen Intentionen verwendet werden, und dies im öffentlichen Kontext, so die Webseite der Aktion.
Als „Gutmenschen“ wurden 2015 aus der rechten Ecke gerne ehrenamtliche Flüchtlingshelfer beschimpft. Mit dem Vorwurf Gutmensch, Gutbürger oder „Gutmenschentum“ werden Toleranz und Hilfsbereitschaft pauschal als naiv, dumm und weltfremd, als Helfersyndrom oder moralischer Imperialismus diffamiert.
Gutmensch: Vom Familiennamen zum Hasswort in der Welt
In Österreich ist Gutmensch kein Schimpfwort
Oliver Kalkofe: Wütende Rede gegen Fremdenhass im Stern
Die „Osnabrücker Zeitung“ (OZ) findet, das Ergebnis der selbsternannten Sprach-Jury „entspringt einem frappierenden Mangel an Reflexion und Kritikfähigkeit genau derer, die damit gemeint sind“. Nämlich eine völlig verpeilte Sicht der Dinge, wie sie besonders bei hochgegendert/staatlich alimentierten Anhängern und Mandatsträgern der GRÜNEN zu finden ist. Prompt schmückte sich die Partei mit einem Social Media Banner „Wir sind Gutmenschen“ auf Twitter.
Scheinbar soll die rosarote Engstirnigkeit, so die OZ, mit der die Flüchtlingskrise im vergangenen Jahr in weiten Teilen der Gesellschaft gesehen worden ist, rückwirkend auch sprachpolizeilich zum Prinzip erhoben werden. „Es kann nicht sein, was nicht sein darf, und Kritik daran ist moralisch verwerflich: Die Entscheidung der Jury legt diese verquere Sicht in geradezu schmerzhafter Klarheit offen.“
Und das Ausblenden relevanter gesellschaftlicher Entwicklungen. Es wird Zeit fürs digitale Unwort des Jahres. Mein Kandidat 2015: „Mindestspeicherfrist“.
Soviel *mensch gibt es bei Wiktionary, dem freien Wörterbuch
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