Überwachung, hier als „Schätzung“ oder in heutigen Worten Volkszählung: So beginnt die Weihnachtsgeschichte. Die da oben wollten schon immer bescheid wissen, was die da unten tun und treiben, am besten auf einfache Nummern oder „Gefährder-Potential“ reduziert. Josef und die hochschwangere Maria machten sich also, weil sie mußten, vor 2014 Jahren auf den vorgeschriebenen Weg von Nazareth zum Auszählort Bethlehem. Dort, so der Text aus dem Lukas-Evangelium, kam Jesus dann in ihrer Herberge zur Welt.
Damals hatten sie wenigstens unterwegs ihre Ruhe vor der Obrigkeit. Heute reisen wir statt nach Sternen mit satellitengestützter Navigation auf dem NSA/BND-überwachten Smartphone, statt zu Fuß mit Bus und Bahn unter den Augen der „Sicherheitszentrale“, einschließlich Videospeicherung über volle drei Tage. Wenigstens noch ohne Soundtrack. Auch auf den Straßen filmen uns immer mehr „Verkehrskameras“, nicht zuletzt für die LKW-Maut ab 12 Tonnen und die neue Infrastrukturabgabe für alle Fahrzeuge unter 3,5 Tonnen.
Erlösung von oben wird es in absehbarer Zeit nicht geben. Selbst anpacken heißt es in einer entpolitisierten, konsum-berauschten Umgebung und das für Jahre oder Jahrzehnte.
Jetzt aber erst einmal schöne Feiertage und einen guten Start ins neue Jahr!