Kompass – Zeitung für Piraten

Bild-Boykott in Berlin

Ob im Umgang mit Griechenland, ständiger Kriegshetze, Hetze gegen Muslime oder erst kürzlich im Umgang mit der Germanwings-Tragödie, die Bild-Zeitung leistet sich immer wieder Verletzungen journalistischen Standards. Gleichzeitig verfügt die BILD über sehr großen Einfluss auf andere Medien und die Politik. Dazu eine Rede von Bruno Kramm, Vorsitzender der PIRATEN Berlin, auf der Demo #BILDBOYKOTT am Axel-Springer-Haus.

BRUNO KRAMM - IMG_1659 - Foto be-him CC-BY NC ND - BLOG
Bruno Kramm — Foto be-him CC BY-NC-ND

Bruno Kramm in seinem Redebeitrag: „Die Geschichte der Bild-Zeitung ist gepflastert von Opfern. Das erste war die Wahrheit. Für die Redaktion der „Bild“ ist die Wahrheit bestenfalls eine Laune. In der Regel fällt sie der Schlagzeile zum Opfer.“ Und weiter: „Sie berichtet nicht. Sie richtet.“ Die Bild-Zeitung verhöhne die informationelle Selbstbestimmung, breche in die Privatsphäre ein, dichte jedem, der etwas dagegen hat, etwas zu verbergen zu haben.

Als Lösung bietet er an, wir Konsumenten sollen unsere Blogs, Digitalmedien und die Kraft der sozialen Netze nutzen. „Der Shitstorm auf das Imperium hat begonnen“.

Die Initiative ruft Einzelhändler dazu auf, die Bild-Zeitung nicht mehr anzubieten.

Eine deutsche TageszeitungDerweil stimmen die Leser weiter mit den Füßen ab. Im Lauf der letzten Jahre verlor das Blatt über eine Million verkaufter Auflage und wird, wenn der Trend so weiter geht, die 2-Millionen-Marke schon bald unterschreiten. Allerdings wird eine Bild von 6 Personen gelesen. Das gibt eine Reichweite von 12 Millionen Menschen und immer noch eine heftige Wucht im Medienuniversum.

Doch Mutterkonzern Axel Springer emanzipiert sich vom Pressegeschäft mit recht überteuert verhökerten Digital-Kleinanzeigen. Die funktionieren auch ohne „Journalismus“, bringen mittlerweile über die Häfte des Umsatzes. Springer war auch Haupttreiber des überzogenen Leistungsschutzrecht für Presseverlage.