Jetzt auch Ursula von der Leyen erwischt. Ihre „Doktorarbeit“ zu einem medizinischen Thema der Geburtsvorbereitung besteht offenkundig aus wild zusammengefuschten Zitaten und Belegen, die ins Leere beziehungsweise in die Irre führen.
Die kollaborative Pagiatsdokumentation „Vroniplag Wiki“ beschäftigt sich kritisch mit dem 62 Seiten-Text, will 27 Plagiatsfundstellen ermittelt haben.
Schlampig war die 1990er-Proto-Zensursula: „Nicht selten werden auch Fehler abgeschrieben“ (Vroniplag). Aber es kommt noch besser: dieser Text richtet sich an Mediziner und da können Fehler und Pfusch schon mal Leben kosten.
„Wer sich an dieser Dissertation orientiert“, so der Berliner Jurist Gerhard Dannemann, der an den Analysen auf Vroniplag beteiligt ist, über von der Leyens Text, „könnte eine falsche Diagnose stellen“.
Frau von der Leyen wies alle Vorwürfe zurück. Die Medizinische Hochschule Hannover prüft zur Zeit ihre Doktorarbeit.
Der Weg der Zensursula war schon immer mit diversen Intrigen, Lug und Trug gepflastert, so eine wenig schmeichelhafte FAZ-Biographie aus dem Jahr 2007. Ganz am Anfang der Streit vor den CDU-Parteigerichten um einen angeblich gefälschten Stimmzettel bei der Aufstellungsversammlung zur Landtagswahl Niedersachsen 2003, garniert mit hemmungslosen BILD-Zeitungsgeschichten über die „Frauenärztin, Wissenschaftlerin und siebenfache Mutter“.
Das holt Mami Z nun, 25 Jahre später, wieder ein. Denn eine Amnestie für Alt-Plagiate, wie sie in der Diskussion wieder hochkommt, gibt es bisher noch nicht.
