Hunderttausende Menschen sind nach Schätzungen von Fachleuten internetsüchtig. Eine anerkannte Krankheit ist es nicht.
Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler (CSU), forderte heute, Internetsucht als Krankheit anzuerkennen und entsprechend in die Diagnose-Kataloge aufzunehmen. Das sagte sie auf der nunmehr fünften Mediensucht-Konferenz in Berlin.
Das Wirken vom „Netzwerk für Medienabhängigkeit Berlin-Brandenburg“ wurde auf der Konferenz mit Beispielen für innovative Ansätze präsentiert. Ausrichter der Konferenz ist der Fachverband Medienabhängigkeit e.V.
Es gebe Handlungsbedarf, weil bereits abhängige Patienten in Behandlung sind. Zusätzlich müsse die Forschung unterstützt werden, um an gesicherte Daten zur Internetsucht zu kommen.
Eine ältere Studie der Drogenbeauftragen – PINTA I aus 2011 – wurde seinerzeit von PIRATEN wegen offensichtlichen Statistikmängeln kritisiert. Mangelnde Unterscheidungen zwischen den verschiedenen Sucht-Klassen innerhalb der Studie würden „völlig unsinnige Aussagen“ ergeben.
Weitere Folgestudien und der berüchtigte „Safer Internet Day“ werden auf der Webseite der Drogenbeauftragten vorgestellt.