Sensationell hoch räumte die FDP in der Bundestagswahl 2009 Wählerstimmen ab. Heute liegt sie weit abgeschlagen unter der 5-Prozent-Hürde. Liegt das neben selbstgemachten Personalproblemen auch am Schwinden des zentralen Wertes, dem Liberalismus?
Bei der Frage, welche Partei … würden Sie als liberal bezeichnen? : 47% FDP, 11% Grüne, 9% CDU/CSU, 9% SPD, 8% Piratenpartei„
Eine aktuelle Allensbach-Umfrage: „Was verstehen Sie unter einer liberalen Partei, wofür sollte sich eine liberale Partei unbedingt einsetzen?“ zeigt den Wertewandel:
- 53 Prozent wünschen sich von einer liberalen Partei, dass es wenig staatliche Reglementierung und möglichst große Freiheit gibt.
- Dicht gefolgt: der Wunsch, dass eine liberale Partei die Unterschiede zwischen Arm und Reich abbaut. Bemerkenswert, im Zusammenhang mit dem Piraten-BGE.
- 32 Prozent wünschen generelle Mindestlöhne
- 31 Prozent erwarten bessere Förderung junger Familien „vom Staat“, nicht gerade das klassisch liberale Mindset
- nur noch 26 Prozent fordern klassisch liberal die Eigenverantwortung der Bürger frei nach dem Motto „Jeder ist seines Glückes Schmid“, als Basis einer wirtschaftsliberalen Einstellung.
Der Begriff „Liberalismus“ hat nach Allensbach 2012 nun erweiterte Bedeutungen. Der FDP bleibt der eher negativ belegte neoliberale Wirtschaftsliberalismus.