Kompass – Zeitung für Piraten

gamescom 2011 – Gaming und andere Seiten

Wie letztes Jahr „pilgerten“ tausende Computerspieleliebhaber zur Gamescom 2011 in Köln, um sich neue sowie bald erscheinende Spiele anzuschauen – und nahmen dabei bis zu fünf Stunden Warteschlangen sowie lange Reisewege in Kauf. Wir waren für euch dabei.

Warten ist auf der gamescom keine Seltenheit. Während andere in der Schlange stehen, sitzen andere in der Nordeingang Samstag morgenselben Schlange mit Klappstühlen im Kreis und spielen Karten, andere wiederum stürmen nach dem Einlass direkt zu gut besuchten Spielen, um langes Warten zu vermeiden oder gehen gegen Hallenschließung in normalerweise gut besuchte Spiele hinein. Am Samstag war die Halle so voll, dass der Einlass kurzzeitig unterbrochen werden musste. Später jedoch lief der Einlass wieder normal.

Es gibt aber auch positive Aspekte der gamescom. Jeder kam nur in die Spiele rein, die für sein Alter geeignet waren. Dazu wurden Bänchen ausgeben, die die zugelassenen Altersbeschränkungen für den Spieler bezeugten.

Die Messe sowie ihre Besucher sind von Kontaktfreudigkeit geprägt. Besonders in den An- und Abreisezügen kann man dies feststellen. Schnell sind Freundschaften ausgebaut, Kontakte geknüpft, welche dann online nach der Gamescom weiterhin Bestand haben. Die Community ist gut. Hier und da entsteht ein interessanter Small Talk mit einem Mitarbeiter eines Publishers. Auch Themen wie Copyright oder Patentstreite (Apple vs. Samsung, Notch vs. Bethesda) waren in so mancher Munde. Häufig (vorallem am Samstag) waren Cosplayer (kostümierte Leute) anzutreffen, die sich als Videospielheld oder Animefigur verkleideten.

Passend dazu, ein kleines Interview:

Interviewed: 2 Cosplayer im Urahara-Kostüm , im folgenden A und B genannt
Ich: Was ist denn eurer Anreiz um zur GamesCom zu kommen?
B: Spiele, Spaß, und auch das Kostüm eigendlich. Dann kommt man nicht von einer von 10000, sondern als einer von 100.
A: Wie gesagt, Spiele sind halt ein netter Nebenefffekt, und dann coole Leute zu treffen, ihn (B) habe ich übrigens auch heute erst getroffen.
Ich: Wie weit ist eigendlich euer Hin- und Rückweg? Seid ihr schon länger hier oder ist das euer erstes Mal?
B: Also ich bin schon seit Donnerstag hier, und ich bleib halt bis Sonntag hier, und mein Hinweg war 300 Kilometer.
A: Naja ich bin nur heute hier, aber dafür seit 9 Uhr. Mein Anreiseweg sind 250 Kilometer hin und zurück.
Ich: Wie kommt es eigendlich dazu, dass ihr euch kostümiert?
A: Ja, ich habe das mal im Internet gesehen, habe ich mir gedacht: „Warum nicht ich auch“, und dann hab ich angefangen. Resonanz war gut, dann hab ich mir gesagt: „Das mach ich weiter.“
B: Das ist mein erstes Jahr im Cosplay. Er (A) war meine Inspiration letztes Jahr.
A: Ich hab ihn (B) da gesehen, bei meinem ersten Mal.
B: Dann dacht ich so: „Sieht gut aus, mach ich auch.“

Das Vorurteil, dass alle Gamer Kellerkinder und potentielle Amokläufer sind, ist auf der Messe nicht zu bestätigen. Jedoch hatte die Messe trotzdem Schattenseiten. Stände, die an der Wand waren und eine größere Aktion mit vielen Besuchern hatten, haben des öfteren die Gänge zu sehr verstopft.

Die Hallen hatten (bis auf Halle 8 ) eine zu große Ballung von Spielern aufgrund dessen, dass dort viele große Spielepublisher in eine Halle kamen, von denen jeder Publisher in der Theorie eine ganze Halle alleine hätte füllen können. Die Besucherkapazitäten wurden am Samstag gesprengt. Eine Nutzung von weiteren übrigen Hallen sowie eine gute Planung der Hallen hätte dies verhindern können. So manche Züge und Straßenbahnen waren am Abend überfüllt. Hier hätte man Sonderwagen einsetzen sollen.

Fazit: Community top, Stände und Games gut, Sicherheit gut, Organisation flop.

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