Kompass – Zeitung für Piraten

Zum Holocaust-Gedenktag: Rassismus und Faschismus noch nicht Vergangenheit

 

BJÖRN-NIKLAS-SEMRAU-FOTO-KOMPASS-be-him-CC-BY-NC-ND-IMG_2878-BLOG
BJÖRN-NIKLAS-SEMRAU-FOTO-KOMPASS-be-him-CC-BY-NC-ND

Zum 69. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz erklärt Björn Niklas Semrau, Politischer Geschäftsführer der Piratenpartei Deutschland:

»Fast 70 Jahre ist es her, dass Millionen Menschen der faschistischen Ideologie und dem Wahn der Nationalsozialisten zum Opfer gefallen sind. Millionen Menschen Juden, Homosexuelle, Andersdenkende – wurden in Tötungsfabriken namens Konzentrationslager grausam gefoltert, gequält und ermordet.

Ihnen, nicht der namenlosen Masse und der nicht greifbaren Anzahl der Ermordeten, sondern der einzelnen Schicksale jener Menschen, ihrer Namen und ihrer Geschichten, wollen wir nicht nur heute gedenken.

Denken wollen wir aber auch an die Menschen, die heute, im Hier und Jetzt, Opfer rassistischer, antisemitischer oder homophober Hetze werden.

Erst im vergangenen Jahr gelang es Neonazis, einen von erschreckend vielen Bürgern mitgetragenen Protest gegen ein neues Asylbewerberheim im Berliner Stadtbezirk Marzahn-Hellersdorf zu organisieren:

weil es offensichtlich immer noch ein Leichtes ist, Menschen mit einem kruden Gemisch aus Alltagsrassismus und existenzieller Angst auf die Straße zu locken. Menschen, die aus existenzieller Not nach Europa einwandern, werden offen als ‘Sozialtouristen’ abgestempelt. Und in Russland, ganz in unserer Nähe, beschwört ein Präsident erst dieser Tage, sein ‘Land von Homosexuellen reinigen’ zu wollen.

Das sind Rhetoriken, die sich an überwunden geglaubten Ideologien orientieren und in unserer direkten Nachbarschaft benutzt werden.

Aus diesem Grund muss das Bewusstsein für solche Verbrechen geschärft werden, damit nicht noch einmal mit stillschweigender Duldung der Menschen, die das ändern könnten, Unschuldige massenhaft verfolgt, entwürdigt und entrechtet oder gar ermordet werden können.

Wir dürfen Hass auf Mitmenschen in unserer Gemeinschaft nicht zulassen, sondern müssen füreinander einstehen. Wir sollten Ausgrenzung mit Offenheit begegnen und uns nicht zum Spielball kurzsichtiger, menschenverachtender Interessen machen lassen.«

Quelle: Piratenpartei Deutschland

Ein Kommentar

  1. Und jetzt die Preisfrage: wer wurde in der Aufzählung der
    Opfer mal wieder völlig vergessen, na?

Kommentare sind geschlossen.