Die Süddeutsche Zeitung hat bei einem „Herrn Maier“ aus der Politik angerufen, um mal „etwas erfahren zur NSA und zum Umgang der Regierung mit der Abhöraffäre.“ Und bekommt als Antwort: „Ich erzähle nichts mehr am Telefon“.
Herr Maier (Name von der SZ pseudonymisiert) arbeitet im Berliner Kanzleramt, schreibt die Zeitung in ihrer heutigen Printausgabe auf Seite 5.
Er sitzt schon länger in der Regierungszentrale. Er hat also viel Erfahrung. Und hin und wieder spricht er auch mit Journalisten. So gesehen ist dieses Gespräch alles andere als ungewöhnlich. Ungewöhnlich ist der Zusatz. Er wäre vor einigen Monaten undenkbar gewesen. „Ich erzähle nichts mehr am Telefon.“ Das war früher ein Späßchen, eine Reminiszenz an die Zeiten des Kalten Krieges und an die Staatssicherheit der DDR. Dass so etwas ernst gemeint sein könnte, war nicht mehr in den Köpfen. Das hat sich geändert.
Überwachung ändert unser Verhalten. Die GroKo-Vorratsdatenspeicherung bringt totale Kommunikationsüberwachung über alle Menschen in Deutschland. Ein irres Drohpotential der Sicherheitsbehörden, jederzeit das Leben Unschuldiger nachhaltig zu zerstören.
“Ich erzähle nichts mehr am Telefon”
“Ich lasse mein Smartphone im Kühlschrank”
“Ich tippe nichts mehr bei Google ein”
Tolles Neuland.
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