Thilo Weichert, unabhängiger Datenschutzbrauftragter von Schleswig-Holstein, verbietet die Facebook-Reichweiten-Erfassung in Form z.B. vom Like-Button für Firmen, Vereine und Privatmenschen in Schleswig-Holstein.
Da er mit seinen Bedenken bei Facebook offensichtlich nichts ausrichten kann (denn die antworten seinen Briefen nicht, lassen ihn so an der langen Hand verhungern) wendet er sich einfach an die Webseitenbetreiber. Vier Wochen bleiben noch, danach droht Webmastern im Norden juristischer Briefwechel und ein maximales Bußgeld von bis zu 50.000 Euro.
Blogger Don Dahlman vermerkt dazu:
Auf der anderen Seite geht mir die “german angst” seit einiger Zeit wahnsinnig auf die Nerven. (…)
Dagegen werden andere Daten (SWIFT-Abkommen, Flugbewegungen usw.), die einen deutlich sensibleren Bereich betreffen, kaum widersprochen durchgewunken.
Die Politik mancher Datenschutzämter ist reine Augenwischerei, blöder Aktionismus, der nur dazu dient, dem Bürger eine Art Datenschutz vorzugauckeln.
Die den amtlichen Datenschutz kritisierende Spackeria, eine Aktivistengruppe aus dem Piratenumfeld, formuliert unter anderem diese Thesen:
- Es zeichnet sich spätestens seit der Google StreetView-Debatte eine Entwicklung rund um den Datenschutz ab, die kritisch zu betrachten ist.
- Datenschutz wird zunehmend zum Instrument staatlicher Regulierung und bedroht Grundfreiheiten des Netzes und entmündigt den Bürger.
- Argumente der Datenschützer sind oft technisch unfundiert, und es werden Ängste geschürt. Das vernebelt die Sicht auf die realen Probleme.
Und die Spackeria verflüchtigt den Nebel in dem sie Partybilder auf Google+ einstellt und alle Piraten zum markieren ihres Gesichtes einlädt…
Zu wissen das alle Recht haben; Datenschützer, Althüte und Spackeria – und zu verstehen das sie alle eins gemeinsam haben – sie blenden ein Teil der Realität aus.
Ist das nicht immer so in der Politik? Keiner hat 100% recht oder liegt völlig falsch.
Ich finde, der Datenschutz ist bei der Like-Geschichte und schon bei Streetview aus dem Ruder gelaufen, die setzen falsche Prioritäten.
Man kann Datenschutz übertreiben aber mit dem Argument Datenschutz bringt eh nichts könnte man auch genausogut argumentieren, die Autofahrer fahren eh alle zu schnell, da braucht man keine Geschwindigkeitsbegrenzung mehr.
Wichtig ist einen fairen Ausgleich zu finden.
Gerade die heimliche Weitergabe sehe ich als Problem, das gleiche bei Facebook mit vorangekreuzten Kästchen. Oder kleingedrucktem.