Lokaljournalist Hardy Prothmann vom Heddesheim-Blog (11.600 Einwohner) erlebte eine breite Welle der Solidarität. Grund: Abmahn-Post aus dem großen Berlin wegen seinem Bericht über eine Fischfutterkugel und das Ehepaar Ströbele.
Über 2.500 Euro flossen in die Solikasse, ARD-Zapp brachte eine TV-Satire.
Nun wendet sich Prothmann in einem offenen Brief an den überaus empörten Bundestagsabgeordneten Christian Ströbele und seinen aggressiven Abmahn-Anwalt Johannes Eisenberg (wir berichteten). Äußerst lesenswert nicht nur in Heddesheim (liegt gerade mal 80 km südlich vom BPT2011.2-Ort Offenbach):
Die durch Sie (Ströbele Anm. d. Red.) veranlasste Abmahnung gehört in die Kategorie der “juristischen Bedrohungen der Pressefreiheit”. Das grassierende Abmahnwesen in Kombination mit dem “fliegenden Gerichtsstand” ist ganz grundsätzlich geeignet, die grundgesetzlich garantierte Meinungs- und Pressevielfalt nachhaltig zu beschädigen.
Es gibt immer weniger Journalisten und Blogger, die “sich was trauen”, weil jedem, der Öffentlichkeit herstellt, klar sein muss, dass es irgendwo da draußen jemanden geben kann, der gute Kontakte, viel Geld und den absoluten Willen hat, jemanden juristisch fertig zu machen.
Das durch Sie veranlasste Kostenrisiko beträgt vermutlich 3-5.000 Euro (Anwaltsgebühren, Gerichtsgebühren, Reisekosten, Verdienstausfall).