Kompass – Zeitung für Piraten

Kreativ Kostet

Am Freitag war in der Süddeutschen Zeitung ein Artikel mit dem Titel „Kreativ Kostet“. Der Artikel war leider nicht online zu finden, deswegen also eine kurze Beschreibung. 51 Tatortautoren beschweren sich darüber, dass gewisse Parteien eine kostenlos Kultur fordern würden und so weiter und so fort. Und nein leider kein Aprilscherz. Ich frage mich wie gerade von GEZ-Gebühren finanzierte Autoren so etwas veröffentlichen können und es liegt nahe, dass es Teil der pro ACTA Kampagne der ÖRR ist, die damit definitiv nicht mehr Neutral sind.

Das hat mich zu folgendem Leserbrief veranlasst:

Bei dem offenen Brief der Tatort-Autoren kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Erstens wüsste ich nicht, wo jemand alles für umsonst fordert. die PIRATEN, fordern eine Reform des Urheberrechts und die Privatkopie. Allerdings ist das beim Tatort in meinen Augen eh nebensächlich, da über 40 Millionen bereits für den Tatort zahlen, teilweise mehrfach. Nämlich die „Kunden“ der GEZ aka ÖRR. Da finde ich es eine Frechheit, dass es gerade Produktionen von unseren Gebühren nicht kostenlos zum Download für Gebührenzahler gibt. Angeblich wäre das wegen der Rechte, dabei gehört zum Beispiel die Firmen und Unterfirmen für einige der Schimanski Folgen zum Großteil den ÖRR und der Rest dem Land Bayern. Die DVDs zu Tatort sind in meinen Augen jedenfalls überteuert. Ob da die Autoren überhaupt beteiligt werden? Ich schätze in alten Verträgen könnte eine entsprechende Klausel für DVD fehlen.
Das mehrfache abkassieren ist jedenfalls das Gegenteil von Kostenlos bzw. kostenfrei.
Was das aushöhlen des Urheberrechts angeht, so wird dieses seit Jahren durch die Rechteverwerter zu ungunsten von Konsumenten und Künstlern betrieben. Insbesondere mit ACTA, was meiner Ansicht nach auch hinter diesem offenen Brief stecken könnte.

2 Kommentare

  1. Genau zum Online schauen mit Flash. Menschen ohne Flash können das Angebot nicht nutzen und dazu ist das Angebot meines Wissens auf eine Woche nach Ausstrahlung beschränkt. Also nicht wie Im Wahlprogramm NRW 2010 gefordert, Allgemeinheit zugänglich ohne Beschränkungen.

    Der Brief liest sich zwar nicht schlecht wirft aber einiges durch einander. Zudem können zum Beispiel Musiker unabhängig von Firmen arbeiten genauso wie sogar schon Filme gibt, die komplett ohne Produktionsfirmen auskommen. Auch gibt es die Filmförderung.

    Dann steht der Begriff „Geistiges Eigentum“ nicht im Grundgesetz.
    „Artikel 14 GG (2) Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.“

    Und im Gegensatz zu Zugriffskontrollen finden Fahrkartenkontrollen und Steuerprüfungen eben nicht ständig statt. Zugriffskontrollen, wäre als müsste ich mir die Fahrkarte an die Wange tackern oder diese würde ständig über RFID geprüft.
    Zudem greift eine Zugriffskontrolle in das Recht auf Privatsphäre ein, welches unter anderem aus Artikel 1 kommt.

    Zudem zeigt die Forderung das Urheberrecht wieder einseitig zu verändern aus welcher Richtung der Wind weht. Anstatt Fairness für alle (Konsumenten, Künstler, Verwerter) zu fordern geht es wieder nur um die eigene Gier. Gerade als Künstler sollte man in der Lage sein über Tellerränder zu blicken.

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