Am 3. und 4. Juni 1989 schlug das chinesische Militär im Zentrum Pekings gewaltsam die Proteste der Demokratiebewegung nieder: rund 2.600 Tote beim „Tiananmen-Massaker“. Auf dem namensgebenden Tiananmen-Platz selbst soll es jedoch keine Todesopfer gegeben haben, wohl aber in den angrenzenden Straßen.
Das ikonische Bild des Tiananmen Tank Man, eine einzelne Person vor einer Panzer-Kolonne, floß in zahlreiche Werke ein. Auch 23 Jahre später ist dieses Ereignis eines der größten Tabus im offiziellen China und stets im Fokus der staatlichen On- und Offline-Zensur. In Peking wurden die seit 2011 wieder auflebenden Proteste weitestgehend unterbunden, in etwas freier regierten Hongkong demonstrierten hunderttausende.
Und: Gestern sah man seltsame Börsenkurs-Zahlenspiele zum 23. Massaker-Jubiläum.
Der Shanghai Composite Index schloss am Montag um 64,89 Punkte niedriger und spiegelte mit diesem Wert das Datum des Ereignisses auf dem Tiananmen-Platz in Peking wider. Damit nicht genug: Auch aus dem Eröffnungskurs (2.346,98 Punkte) konnte der Jahrestag – wenn auch in anderer Reihenfolge – herausgelesen werden.
Dies wurde prompt zensiert. Auch Zahlen sind vor der Zensur nicht mehr sicher.