Mein persönlicher Kommentar zum Tag der Einheit:
In meiner Jugend war die Deutsche Einheit eine Phrase die konservative Politiker gern mal ab und an verkündeten.
Die SPD und andere linke Parteien hielten das schlicht für nicht möglich (wahrscheinlich) , ob sie die Einheit damals gewollt hätten ist doch fraglich.
Dann kamen die Montagsdemos.
Erst demonstrierten da nur ein paar Menschen, mit der Zeit wurden es immer mehr. Der SED war das zurecht suspekt, schließlich sollte das ihr Sargnagel werden.
Ausgerechnet Michail Gorbatschow, ein Sowjetführer modernerer Prägung und der konservative Kanzler Kohl haben in schwierigen Verhandlungen, zusammen mit den West-Alliierten die Deutsche Einheit herbeigeführt.
Reisen, gemeinsame Begegnungen, zwei Deutschlands die sich fremd waren tasteten sich aneinander heran.
Ja, das hat auch Geld gekostet, aber die Einheit hat unserem Land auch viel gebracht.
Für heute junge Menschen ist der neunte November 1989 nur ein Tag im Geschichtsbuch, die Unterschiede zwischen Ost und West sind ihnen kein Begriff mehr.
Die Einbindung Deutschlands in Europa ist ein ebenso wichtiger Schritt, wie die Vereinigung der beiden deutschen Teilstaaten.
Da geht es nicht nur darum, mit einer Währung bezahlen zu können, Freund in vielen Ländern der EU zu haben, einfach mal kurz nach Paris oder Amsterdam zu fahren.
Das ist toll, aber nicht alles.
Wichtig ist auch, dass es seit dem zweiten Weltkrieg keine bewaffneten Konflikte zwischen den europäischen Statten gegeben hat, keine Millionen Toten und zerstörte Städte.
Die Deutsche Einheit sollte von der europäischen ergänzt sein. Jedes Jahr ein wenig mehr, ein gewähltes Parlament, eine gewählte Regierung, ein gemeinsames Gebiet mit angeglichenen Gesetzen und Lebensverhältnissen.
Das wäre eine gute Entwicklung.
Ist die Deutsche Einheit also noch wichtig?
Ja, die europäische sollte ihr meiner Ansicht nach folgen.
Timecodex CC-BY NC ND
