Für Normalmenschen geöffnet ist heute und bis zum 27. September zur IAA auf dem Messegelände Frankfurt. Über dem Glitzer-Event schwebt die Drohung branchenfremder Konkurrenz.
Von Apple gerüchtet es, sie arbeiten an einem Autoprojekt, sie überlegten, den Elektroauto-Hersteller Tesla zu erwerben, damit es etwas schneller geht. Gelüftet wurde bereits Alphabet’s Vision vom selbststeuernden Automobil: das Noch-„Google“-Car kommt sogar ohne Lenkrad aus, weil „Flugzeug-Passagiere ja auch keinen Steuerknüppel an ihrem Sitzplatz haben“.
Vorsprung durch Digitaltechnik
Das alles keine gute Nachrichten für das Autoland Deutschland, wo das Verbrennungsmotor-Automobil am Ende der industriellen Wertschöpfungskette steht und viele Zulieferer und letztlich Millionen Menschen ihr Geld damit verdienen.
Das Elektromobil enthält weniger bewegliche Teile und mechanisch komplizierte Komponenten (schlecht für Autozulieferer), braucht weniger Service (schlecht für die Autowerkstatt) und kann dank Vernetzung intensiver genutzt werden (schlecht für die Autoverkäufer). Wie gut das alles für den Endverbraucher wird, muss sich am konkreten Exemplar zeigen.
Daten der Fahrer
Auch zum Thema Datenschutz äußert sich der Verband VDA in seiner Broschüre „Von Fahrerassistenzsystemen zum automatisierten Fahren“ (zum PDF: Klick aufs Bild)
Ungeklärt ist, wohin all die vielen Daten fließen, die ein Cyber-Auto ins Netz sendet. Die juristischen Hürden – wer haftet für Cyberunfälle – werden möglicherweise durch „Dokumentationspflichten“ (aka Zwangs-„Black box“ für Fahrdaten) in Gesetzen und Versicherungsbedingungen aus dem Weg geräumt.
Oliver Bayer, Verkehrs-Sprecher der Piratenfraktion NRW führte das im Rahmen einer Anhörung im Landtag NRW diese Woche etwas ausführlicher aus:
Oliver Bayer
Vor allem der Kunde und Nutzer wird vom Zukunftsmarkt Autonomes Fahren profitieren. Schon heute sparen Car-Sharing-Angebote Zeit und Geld. In Zukunft können sowohl die ÖPNV-Kunden als auch die Autofahrer komfortabel Transportketten mit Abhol- und Anschlussgarantien nutzen. Selbstfahrende Autos werden zum Zubringer und Umsatzgenerator für den Nahverkehr, der auf dem Land und in der Stadt flexibler wird.
Umwelt- und Klimaschutzziele werden durch den Einsatz des Autonomen Fahrens im Straßenverkehr und als Zubringer für Bus und Bahn schneller erreicht. Wir müssen uns jetzt darum kümmern, dass alle Menschen auch in Zukunft an Mobilität teilhaben können. Deshalb muss Politik gemeinsam mit Automobilbranche und den Nahverkehrsverbänden über einen Rahmen und Anreize für diese Technologie der Zukunft sprechen. Ein wichtiger Punkt ist insbesondere der Schutz unserer Bewegungsprofile und Daten. Hohe Datenschutzstandards werden bei der Entwicklung ein Standortvorteil sein.
Über 1.000 IAA-Austeller warten auf Besuch. Mit 16 Euro an der Tageskasse ist der Messeeintritt recht günstig zu haben.
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