Wer wissen will, was die Besucher auf seiner Webseite machen, nutzt ein Analysewerkzeug, das Benutzeraktivitäten zu anschaulichen Statistiken zusammenfasst, etwa, wie lange ein Websurfer durchschnittlich auf der Seite bleibt, wieviel Seiten er ansurft, in welcher Reihenfolge und vieles mehr. Das hilft, ein Webangebot interessanter, nutzerfreundlicher und auch kostengünstiger zu gestalten.
Viele Webanbieter verwenden das kostenfreie Google Analytics. Es läuft auf Google-Servern, und dabei wandern zwangsläufig Benutzerdaten zum kalifornischen Suchmaschinengigant.
Alternativ gibt es das datensparsame Piwik-Tool als kostenlose Open-Source-Lösung zum „Selbsthosten“. So verlassen Benutzeraktivitäten nicht das eigene Rechenzentrum. In Deutschland ist Piwik nach Google Analytics das meistverwendete Analytikwerkzeug im Web.
Google Analytics steht dazu noch im Verdacht, Datenabgleiche mit ausländischen Behörden durchzuführen. Jeder Besucher hinterlässt auf Internetseiten Datenspuren, die durchaus persönliche Identifizierung ermöglichen.
Den Versicherungen von Google Analytics, dass alles dies nur anonymisiert stattfinde, vertrauen die Piraten im Rat Köln nicht und ganz offensichtlich folgt dem nun auch die Stadt Köln.
Am 8. Juni 2015 stellten die Kölner Piraten den Antrag „Kein Google Analytics mehr auf den Homepages der Stadt Köln!“.
Seit Montag liegt ein Prüfungsergebnis vor: Die Verwaltung schlägt vor, ab dem 3. Quartal 2016 auf Piwik umzusteigen.
Thomas Hegenbarth, Sprecher der Piraten im Rat der Stadt Köln, dazu:
„Piraten wirken, Piwik kommt! Die Kölnerinnen und Kölner können sich freuen, denn durch unseren Vorschlag werden nun keine ihrer sensiblen Daten mehr auf diesem Wege auf ausländischen Servern gespeichert. Kein Grund sich darauf auszuruhen aber ein wichtiger Punktsieg für mehr Datenschutz in Köln.“