Kompass – Zeitung für Piraten

KOMPASS-Interview mit der Eberhard-Zastrau-Crew: Christiane @lainee42 Schinkel, Johannes Ponader @JohannesPonader, @Finioserra

EBERHARD-ZASTRAU-CREW
EBERHARD-ZASTRAU-CREW

 

Am 07. Oktober hat sich die bundesweite Eberhard-Zastrau-Crew @eberhardzastrau gegründet. Das Gründungsteam bestand aus acht Menschen, zu gleichen Teilen Frauen und Männer. Inzwischen hat die Crew 32 Mitglieder. Wir fragen nach bei Christiane @lainee42 Schinkel, Johannes Ponader @johannesponader, Finio Serra @Finioserra

 

Erzählt mal was über die Crew. Können jetzt endlich alle mitmachen?

Ja. Durch zwei Invite-Runden, mit denen wir dafür Sorge getragen haben, dass wir anfangs langsam wachsen können, sind wir zurzeit von 8 auf 32 Mitglieder gewachsen. In Kürze stellen wir ein Registrierungsformular auf unserer Homepage bereit. Bis das steht, kann sich jeder an der Mitgliedschaft interessierte Mensch, der unserem Kodex zustimmt, über Twitter oder direkt bei den Crew-Mitgliedern https://eberhardzastrau.de/wordpress/mitglieder/melden.

Außerdem ist alles, was wir tun, öffentlich, sei es im Mumble, dem Padbereich oder unserem eigenen LQFB, bei dem wir allerdings noch das Regelwerk erarbeiten müssen.

 

In welchen Arbeitsbereichen wollt ihr aktiv werden?

Es gibt ganz viele Ideen dazu, wie wir aktiv werden können. In erster Linie sehen wir bisher die Arbeitsbereiche

  • Vernetzung für Piratenpartei-Aktionen: aufgrund unserer bundesweiten Aufstellung können wir Aktionen leicht in die verschiedenen Länder bringen und zeitabgestimmt starten. Hier liegt auch unser besonderes Interesse. Aktionen, die Aufmerksamkeit und Spaß bringen, das ist sehr wichtig.
  • Antragsarbeit für Piratenmandate: Viele Mitglieder in den Kommunal-, Bezirks- oder Landesparlamenten können Vernetzung gut gebrauchen. Hier wollen wir uns aktiv einsetzen, dafür sorgen, dass gute Anträge zur bundesweiten Nutzung verfügbar werden, mitschreiben, abstimmen, so in die Richtung.
  • Vermittlung bei innerparteilichen Konflikten und Förderung des innerparteilichen Dialogs: Wir können uns vorstellen, Diskussionsveranstaltungen, Podien und Treffen auszurichten, auf denen kritische Themen parteiintern sachlich bearbeitet werden – so wie es z. B. die PiratinnenKon gemacht hatte. Unsere Partei braucht definitiv wieder mehr solcher Veranstaltungen, auch niedrigschwellig im Mumble. Hier wollen wir die Piraten, die sich in den letzten Jahren um die Ausrichtung solcher Diskussionen verdient gemacht haben, unterstützen.

 

Was ist euer gemeinsames Ziel?

Was uns eint, ist der Wunsch, uns weiterhin als Piratenpartei gesellschaftspolitisch einzusetzen, und zwar auf eine respektvolle Weise. Wir arbeiten alle auch über die sogenannten Kernthemen hinaus, zum Beispiel im Bereich BGE, Hartz4-Politik, Bildungspolitik, Sozialpolitik wie z.B. Rentenpolitik, Suchtpolitik, Asyl- und Migrationspolitik, Familien- und Geschlechterpolitik usw.

Um unsere Kräfte innerhalb der Piratenpartei bündeln zu können, finden wir uns unter dem Dach der Eberhard-Zastrau-Crew zusammen. Es stärkt uns gegenseitig, das ist ja auch ein ganz wichtiger Aspekt. Es gibt da einige ehemalige Piraten, die ausgetreten sind, und nun lautstark verbreiten, die Piratenpartei sei politisch tot. Das ist falsch, wir sind sehr lebendig und weiterhin aktiv. Die Eberhard-Zastrau-Crew macht uns sichtbar, das tut uns gut. Und je mehr wir werden, desto präsenter können wir auch mit unseren politischen Zielen aus unserem Grundsatzprogramm sein.

Warum wir diese Crew gegründet haben, kannst du in diesem Artikel nachlesen:http://kompass.im/2014/10/interview-mit-wolfgang-dudda-zur-gruendung-der-eberhard-zastrau-crew/

 

Was sind die wichtigsten Aspekte bei der Zusammenarbeit?

Der wichtigste Aspekt in unserer Crew-Arbeit ist sachlich respektvoller Umgang. Hier fühlen wir uns unserem Kodex ganz besonders verpflichtet. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass wir auch dafür sorgen werden, dass unsere Diskussionen und Zusammenarbeit davon getragen werden, und ebenso, dass wir durch ein Gelbe-Rote-Karten System dafür sorgen, dass alle Mitarbeitenden den von uns erwünschten Kommunikationsstil einhalten.

 

Habt Ihr keine Angst vor Trollen?

Wir haben unseren Kodex. Wer sich daran halten will, kann mitmachen. https://eberhardzastrau.de/wordpress/kodex/

Wir sind ein Netzwerk ganz unterschiedlicher Piraten mit unterschiedlichen Interessenbereichen innerhalb unseres Kodex, die daran interessiert sind, eine neue Kommunikationskultur zu etablieren. Und das werden wir konsequent umsetzen. Das bedeutet, wer böse streiten oder stören will, passt halt nicht dazu und wird gebeten, die Crew wieder zu verlassen.

 

Was macht ihr anders als die Plattform?

Zum einen sind wir alle Mitglieder in der Piratenpartei und wollen das auch gerne bleiben. Zum anderen lehnen wir geschlossene Systeme ab, wie die PPlattform sie hat. Veto und Eingangssperre sind Mittel, die wir als ungeeignet empfinden, da sie Menschen nach Gutdünken einiger ausschließen. Bei uns darf jeder Mensch, der aktiv sein möchte, mitmachen. Die Invite-Runden, mit denen wir am Anfang arbeiteten, dienten dem langsamen Wachstum.

Derweil haben wir ein Grundgerüst an Struktur aufgebaut, und mit der Kraft, die wir nun haben, können wir weitere Mitgliedschaften besser organisieren.

 

Welche Strukturen habt ihr?

  • Mumble an jedem  8., 18. und 28 im Monat von 19:00 -20:00, begrenzt auf eine Stunde
  • LQFB 3.0
  • Mailingliste
  • Pad-Gruppe, offen lesbar für alle, Schreibrechte für Crewmitglieder

 

Einige wenige Tools, das sind unsere ersten strukturellen Schritte. Wir halten die Struktur jedoch ganz bewusst offen, damit die Crew sie später gemeinsam ausgestalten kann. Diese Dinge besprechen wir derzeit in unseren Mumbles. Zum Beispiel haben wir zwar schon ein Crew Liquid Feedback aufgesetzt, das Regelwerk jedoch wollen wir abstimmen, wenn wir mehr Mitglieder sind, damit wir dieses Werkzeug dann auch so politisch nutzen können, wie es zu uns passt.

 

Vielen Dank für das Gespräch.

 

Timecodex / Jürgen Asbeck CC BY NC SA

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