Bundesvorstandswahlen der Piratenpartei Deutschland 2013-2014
KOMPASS:
Wie jedes Jahr entscheidet ein Bundesparteitag der Piratenpartei Deutschland über die Zusammensetzung des Bundesvorstandes.
Es treten neben Dir noch einige weitere Kandidaten an, die ebenfalls einen Platz in diesem Gremium erringen wollen.
Wir möchten Dich bitten, unseren Lesern ein paar persönliche Informationen über Dich zu geben, damit sie einen Eindruck davon gewinnen können, wen sie wählen, wenn sie Deinen Namen ankreuzen.
Ulrike Mös aka Wika
KOMPASS: Kommen wir nun zum Fragenkatalog:
1) Für welchen Posten im Bundesvorstand kandidierst Du?
WIKA: Kassenprüfer
2) Aus welchem Grund kandidierst Du?
WIKA:
Solide Finanzen halten den Rücken frei, ein Stück Verantwortung. Ich habe eine entsprechende Ausbildung Wirtschaftsgymnasium und Bürokauffrau) und mich in Rechnungswesen (DATEV und Lexware) und Kosten- und Leistungsrechnen weiterqualifiziert. Erfahrung habe ich in kleineren Vereinen, z.B. dem Verein Denk selbst e.V. Das Amt eines Kassenprüfers umfasst einen bestimmten Zeitumfang, den ich leisten kann. Ich arbeite und studiere.
3) Was sind Deine politischen Ziele?
WIKA:
Auf der Metaebene: Soziale Gerechtigkeit und Freiheit als Respekt vor dem Leben. Den Ausverkauf der Welt stoppen.
Die globalen Werte von Profitmaximierung als Ziel der Wirtschaft, stetiges Wachstum und Konsumüberfluß, als auch das Leistungsprinzip und Vollbeschäftigung grundsätzlich in Frage zu stellen. Die Werte unserer Gesellschaft müssen neu definiert werden, für den Bürger, mit dem Bürger. Der daraus resultierende Gemeinwohl-Anspruch bedeutet das Angleichen von Vermögensständen und Hierarchien.
Konkret: Das Zusammenwachsen Europas mit gemeinsamer Steuer- Finanz- und Haushaltspolitik.
Ich befürworte ich das BGE als finanzielle Absicherung einer Existenzberechtigung.
Im Bereich der Gleichstellung immer noch gleiche Entwicklungschancen, Arbeitsbedingungen und Bezahlung.
Menschenfreundliche Lebensbedingungen und Lebensqualität, für alle Bevölkerungsschichten, wie bezahlbarer attraktiver Wohnraum, Mobilität, Bildung, Verhinderung von Ghettobildung und Klassenbildung. Inklusion als Vielfalt, freie Wahl des eigenen Lebensplans. Stärkung von Kindern und deren Familien.
Offenheit und Ehrlichkeit in der Politik. Glaubwürdigkeit und Zuverlässigkeit statt Marketing. Bürgerbeteiligung als Erfüllung des GG.
4) Welche Eigenschaften machen Dich zum geeignetsten Kandidaten für den Vorstand?
WIKA:
Mit einem logisch analytischen Verständnis und kann mich in Zahlenmaterial und Gesetzestexte einlesen. Ich verstehe BWL als auch VWL, kann Zusammenhänge erkennen und herstellen. Unstimmigkeiten hinterfrage ich solange, bis ich Antworten bekommen habe, bzw. Fehler gefunden sind.
5) Wie stehst Du zu Quotierungen bei Ämterbesetzungen?
WIKA:
Politik ist ein Feld, welches viele Frauen nach wie vor den Männern überlassen. Besser halte ich eine Sensibilisierung der Männer, z.B., dass Frauen genügend Redezeit bekommen und nicht dazwischen grätschen müssen, um sich Gehör zu verschaffen. Dass polemische und respektlose Äußerungen direkt von allen Anwesenden gestoppt werden. Dass Frauen gleichwertig Raum eingeräumt wird und ihnen auf gleicher Augenhöhe begegnet wird, sie also nicht als Coleur-Frauen missbraucht werden oder ihnen lediglich in „weiblichen“ Tugenden eine Kompetenz eingeräumt wird, die gleichzeitig unterhalb den „männlichen“ Kompetenzen angesiedelt werden.
Eins dürfen wir nicht vergessen: Jahrtausende des „männlichen“ Prinzips haben uns dahin gebracht, wo wir heute sind: An den Rande des Kollaps.
6) Wie stellst Du Dir diese quantitativ vor?
WIKA:
Kandidieren – sprechen – gewählt werden.
Es handelt sich um das Amt eines Kassenprüfers.
7) Aus welchen Personen würde sich Dein Lieblingsvorstand zusammensetzen?
WIKA:
Ich habe meine Favoriten, Frauen bevorzugt.
8) Wie groß sollte Deiner Meinung nach der Bundesvorstand sein?
WIKA:
Wie bisher. Größer, verliert der BuVo den Überblick über die Teamarbeit. Kleiner, können schnell Vorstandsmitglieder überfordert werden. Teams sollen die Mitglieder unterstützen.
9) Wie stehst Du zur Bezahlung von Vorständen oder Mitarbeitern?
WIKA:
Im Verwaltungsbereich bedeuten bezahlte Mitarbeiter eine reibungslos laufende Verwaltung, die zeitnah ihre Aufgaben erfüllen kann. Da Vorstandsmitglieder verwalten und repräsentieren, könnte der Profilierungsgedanke durch finanzielle Anerkennung Futter bekommen. Ehrenamt erfordert einen gewissen Idealismus, der auch unseren politischen Anspruch trägt.
10) Hast Du bereits Erfahrung in Parteiämtern sammeln können?
WIKA:
Nein.
11) Wenn ja, welche hast Du bisher ausgeübt?
WIKA: –
12) Bist Du vor Deiner Mitgliedschaft in der Piratenpartei bereits in einer anderen Partei gewesen?
WIKA:
Nein.
13) Wie verortest Du Dich politisch?
WIKA:
Stammtisch, Kommunalpolitik.
14) Siehst Du den BuVo als ein administratives (verwaltender Vorstand), oder als ein politisches Amt?
WIKA:
Beides.
15) Wie stellst Du Dir eine Kommunikation zwischen Basis und Vorstand vor?
WIKA:
Intensiv. Ohne Delegierungen. Offen uns basisdemokratisch.
16) Was sind SMV und Liquid Feedback für Dich?
WIKA:
SMV halte ich für schwierig, da die wenigsten Parteimitglieder die Zeit haben, sich hier stetig zu engagieren. Zum Erarbeiten von Themen und Diskussionen sinnvoll.
LQFB ohne das Delegiertensystem sinnvoll um ein Meinungsbild abzurufen.
17) Wie stellst Du Dir in Deinem Vorstandsamt die Kommunikation mit Presse, Funk und Fernsehen vor?
WIKA:
Als Kassenprüfer werde ich nicht im Blickwinkel des öffentlichen Interesses stehen.
18) Hast Du in diesem Bereich bereits Erfahrung sammeln können?
WIKA:
Ja.
19) Bist Du für zentrale oder dezentrale Organisationseinheiten in der Öffentlichkeitsarbeit?
WIKA:
Eher dezentral (am Grundsatzprogramm der Piratenpartei ausgerichtet), um sich schneller und vielfältiger beziehen zu können. Ein Presseteam statt eines Pressesprechers würde ich auch auf Bundesebene befürworten.
20) Was sind Deiner Meinung nach die drei „Essentials“ der Piratenpartei?
WIKA:
Offen und ehrlich für den Bürger mit dem Bürger.
21) Welche sind Deine drei wichtigsten Punkte im Wahlprogramm?
WIKA:
Offenlegung, gemeinsames Europa, vom Bürger getragen.
22) Die drei größten Strukturprobleme in der Piratenpartei sind für Dich….
WIKA:
Integrität und Loyalität glaubwürdig erfüllen, im Kleinen (bei sich selbst) wie im Großen (auf Parteiebene).
Basisbeteiligung leben, Bezahlungssysteme zu etablieren und nicht in Delegierten-Systeme abzuweichen.
Sich nicht durch Marketing und Wahlprognosen aufweichen zu lassen, sondern nach wie vor der Herausforderung stellen, Werte und Systeme zu hinterfragen, Gordische Knoten zu lösen und dem Bürger tatsächlich die Wahl zu überlassen, mit uns eine Herausforderung wählen zu dürfen.
23) Was macht die Partei Deiner Ansicht nach „richtig“ oder „falsch“?
WIKA:
Richtig: Basisbeteiligung, jeder kann, jeder darf.
Falsch: Sich intern zu streiten statt dem Bürger zu zeigen, was wir gemeinsam mit ihm und anderen erreichen können.
24) Wie stehst Du zum „Bedingungslosen Grundeinkommen“?
WIKA:
Freue mich drauf. Heute schon finanzierbar.
Habe keine Angst vor der Faulheit des Nachbarn.
Existenz bedeutet Existenzsicherung.
Wer Urlaub, Auto und Haus will, wird nach wie vor Arbeiten.
Freiheit statt Angst.
25) Wo siehst Du die Piratenpartei in einem Jahr?
WIKA:
Gefestigt. Gewachsen.
Interview mit WIKA zur Kandidatur BuVo 2013-2014
Kompass: WIKA, vielen Dank für das Gespräch.