Für uns alle ist wichtig, dass nicht noch mehr Gifte in den Boden gelangen. Um so mehr Besorgnis erregt hier dieser Brief von Campact:
Während alle zur Fußball-WM nach Brasilien schauen, will Wirtschaftsminister Gabriel Fracking per Gesetz erlauben. Schon kommenden Mittwoch soll das Bundeskabinett entscheiden. Das müssen wir verhindern – und für ein Verbot der Hochrisiko-Technologie sorgen.
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Liebe …,
während viele am Fernseher Tore bejubeln, plant Sigmar Gabriel abseits der Kameras ein dreistes Foul-Spiel: Bereits kommenden Mittwoch will der Wirtschaftsminister im Kabinett ein Gesetz beschließen lassen, das Fracking ermöglicht – auf über 80 Prozent des Bundesgebiets. Beim Fracking sprengen Exxon und Co. mit Hochdruck Gestein tief in der Erde auf, um an das darin enthaltene Erdgas zu gelangen. Es entsteht ein giftiger Abwassercocktail – der unser Trinkwasser bedroht.
Im Windschatten der WM-Begeisterung schnell und heimlich ein Fracking-Gesetz durchbringen – das dürfen wir nicht zulassen! Mit einer Welle der Empörung wollen wir Gabriel einen Strich durch die Rechnung machen – und sein Gesetzesvorhaben stoppen. Stattdessen braucht es ein klares Verbot der Hochrisikotechnologie. Helfen Sie mit, dass wir bis Mittwoch mindestens 100.000 Unterzeichner/innen werden! Direkt vor der Kabinettssitzung wollen wir die Unterschriften Gabriel überreichen – und ihm die Rote Karte für sein Foul-Spiel zeigen.
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Chemikalien belasten das Trinkwasser, ganze Landstriche werden zerstört: Wie gefährlich Fracking ist, zeigen Erfahrungen aus den USA, wo Konzerne die Technologie großflächig einsetzen. Nach Medienberichten erwägt Gabriel zwar, das Beimischen „umwelttoxischer“ Substanzen zu verbieten. Doch was darunter fällt, ist rechtlich unklar – im schlimmsten Fall nur ein grünes Feigenblatt für eine unbeherrschbare Technologie.
Denn auch beim Aufbrechen des Gesteins mit reinem Wasser werden giftige Chemikalien, radioaktive Substanzen und Schwermetalle aus dem Untergrund an die Oberfläche geschwemmt. Die Entsorgung dieses Giftcocktails gefährdet in jedem Fall das Grundwasser – und damit unser aller Trinkwasser.
Das von Gabriel vorgelegte Gesetz verbietet zwar Fracking in Trinkwasser-Schutzgebieten – aber Grundwasserströme machen an deren Grenzen nicht halt. Mineralwasserbrunnen, Bierbrauereien, Gärtnereien und viele Hobbygärtner/innen entnehmen zudem Grundwasser vor allem außerhalb der Schutzgebiete. Genau dort und damit auf weit über 80 Prozent der Landesfläche wird nach Gabriels Plänen die Risikotechnologie eingesetzt werden dürfen. Dafür reicht eine einfache Umweltverträglichkeitsprüfung: ein zahnloser Tiger, solange Studien zu den Langzeitfolgen von Fracking fehlen.
Im letzten Jahr ist das Fracking-Gesetz der schwarz-gelben Koalition bereits am breiten Protest der Bevölkerung gescheitert. Jetzt haben wir wieder Chancen, Gabriels Gesetzentwurf zu stoppen – und für ein Verbot aller Formen des Fracking zu sorgen: Umweltministerin Barbara Hendricks hält Fracking für „die falsche Antwort auf die Energiefrage“. Auch unter den Abgeordneten der Koalition gibt es viele Skeptiker.
Bis Mittwoch haben wir Zeit, Gabriels Foul-Spiel auszukontern. Zusammen mit unseren Kooperationspartnern BUND, dem Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz und der Korbacher Resolution wollen wir jetzt eine breite Protestwelle lostreten – dann wird Gabriel das Gesetz im Schnellverfahren kaum durchbringen können. Dafür brauchen wir Sie!
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Mehr Infos zum Fracking im 5-Minuten-Info…
Herzliche Grüße
Chris Methmann, Campaigner
PS Der Energieriese Exxon betont unablässig Fracking sei völlig ungefährlich – und verdient damit Milliarden. Doch ausgerechnet Konzernchef Rex Tillerson protestiert gegen ein Fracking-Projekt nahe seiner Pferderanch in Texas. Unterstützen Sie Tillerson im Kampf gegen seine eigene Firma.
Ein weiterer Fracking-Befürworter ist der Bauprofessor Johann Plank, der einen überaus befürwortenden Artikel in den Nachrichten aus der Chemie schrieb, nachfolgend mein Leserbrief zu dem Thema:
Der Artikel war definitiv Informativ, was einige der Hintergründe von Fracking angeht, allerdings ist er auch sehr einseitig. Probleme wie die zahlreichen Giftstoffe, welche ebenfalls als Zusätze in die Mischung gegeben werden und von denen niemand in der Öffentlichkeit die Zusammensetzung kennt. Hier ist zum Beispiel keine Risikoabschätzung möglich.
Das Problem der Auswaschung von Mineralien lässt sich ganz unabhängig von den eingesetzten Mitteln nicht verhindern. Hier können durchaus Substanzen bei sein, die zumindest höhere Kosten bei der Aufbereitung von Trinkwasser verursachen würden.
Das der Beton für das Bohrloch im oberen Bereich dicht ist, mag unter optimalen Bedingungen der Fall sein, nur leider muss man bei wirtschaftlichen Interessen immer wieder die Erfahrung machen, dass bei Bausubstanzen gerne gespart wird. Man denke nur an Deep Water Horizon. Hier ist natürlich eine latente Gefahr vorhanden und wer sich mit der Altlastensanierung beschäftigt, weiß wie schwer und teuer die Beseitigung von Bodenkontaminationen ist. Das fängt schon bei der Suche nach der Quelle an, für die häufig zahlreiche Bohrungen notwendig sind. Und der Fall Gronau-Epe zeigt ja, dass selbst angeblich sichere Salzstöcke nicht dicht sind. Was Geologisch ja auch verständlich ist, da es immer Klüfte und Verwerfungen gibt.
Mich machen jedenfalls Artikel skeptisch, die alles als zu gut darstellen ohne andere bekannte Gefahren zu thematisieren.