352.000 mal bleibt die Küche kalt: noch nie gab es so viele Zwangsabstellungen für Strom-Kunden wie im Jahr 2014. So steht es im Monitoringbericht von Bundesnetzagentur und Bundeskartellamt zum Energiemarkt.
Deutschland steht bei den Stromkosten für Privathaushalte weit oben im europäischen und internationalen Vergleich. Denn: im Strompreis sind allerlei politische Kosten für die Bewältigung der „Energiewende“ enthalten.
Der nächste Kostentreiber ist die Big-Brother-Aktion „intelligente Stromzähler“ oder „smart meter“. In der Diskussion ist ein Gesetzentwurf, der Stromversorger auch bei kleinverbrauchenden Haushalten zum Zwangseinbau der smarten Zähler ermächtigt.
Daraus erwachsen neben teuren Einbaugebühren weitere Vorratsdaten, wie etwa das indirekte Ablesen, wann jemand in der Wohnung ist, und was er dort macht. Besonderer Vorteil für Stromverkäufer: das Abklemmen des Nichtzahlers ist aus der Ferne möglich.
Der durchschnittliche Strompreis für Privathaushalte ist seit 2000 von 13,94 auf 28,81 Cent pro Kilowattstunde gestiegen, so das Infoportal strom-report.de. Dies entspricht einer Steigerung von 106 Prozent beziehungsweise 7 Prozent pro Jahr, das mehrfache der Verbraucherpreise-Inflation von etwa 2 Prozent im langjährigen Schnitt.
Strom-Steuern, Abgaben und Umlagen haben sich seit 2000 fast verdreifacht (von 5,19 auf 14,93 Cent). Insgesamt kommt die staatliche Belastung auf mehr als die Hälfte des Strompreises (52%). Auf Netzentgelte entfallen 23 Prozent, das verbleibende Viertel bleibt für die Stromerzeugung.
Beim Gas kam es zu 46.500 Sperr-Fällen, ein Anstieg um gute 40 Prozent innerhalb vier Jahren. Der Gaspreis war mal stark an den Erdölpreis gekoppelt, wegen einem Urteil dagegen bewegte er sich die letzten Jahre seitwärts-konstant bei 7 Eurocent je Kilowattstunde, stieg also nicht so exorbitant wie der politisch verteuerte Strom.
