Kompass – Zeitung für Piraten

Urheber-Studien

Die Wahrheit über Schwartmann!

In der Debatte um die Provider-Verpflichtung zur Netzkontrolle meldet sich Rolf Schwartmann, Leiter der rechteverwerternahen „Forschungsstelle für Medienrecht“ an der Fachhochschule Köln, zu Wort. „Weltweit regulieren die Staaten mit Organisationen um die Wette, um im Netz Grenzen um urheberrechtlich geschützte Werke zu ziehen. Das stößt auf großen Widerstand der Netzgemeinde“. Seine übliche Endzeit-Rhetorik halt darf er heute erneut in der FAZ bringen. Im 2011.1 er Kompass widmete ich ihm eine ganze Seite.

Warum schreibt die FAZ nicht dazu, dass er offensichtlich akademisches Mietmaul von RTL, Musikindustrie et al. ist: sein Beirat ist propevoll mit Großrechteverwertern, Verbraucherschützer sucht man in seinem Institut mit der Lupe.

Bezeichnend, dass ihn die sterbende FDP in Gestalt von Bundeswirtschaftsminister Philip Rösler mit einer Urheberrechtsstudie beauftragt hat.

Dazu soll es Two- oder Three-Strikes, aber grundrechtsschonend als „anlassbezogene Aufklärung potentieller Urheberrechtsverletzungen“ geben. Dass dazu aber stets der Netzverkehr überwacht wird, blendet er elegant aus. Das es bei sowas auch jede Menge Fehlalarm gibt, ebenfalls. Schwartmann bemüht die Rücknahmeverpflichtung für Plastikflaschen als Begründung für die Kunden-Bespitzelung beim Provider. Da hat er eindeutig nicht mehr alle Tassen im Schrank!

Go to Gütersloh

Interessant ist auch, was in seinem Statement fehlt: Er weicht der Lösung aus, das in vielen Teilen überkommene Urheberrecht an die moderne Zeit anzupassen. So verbohrt kann nur sein, wem die Taschen aus interessierter Ecke reichlich gefüllt werden. Wer Verbraucher massenhaft mit behaupteten Urheberrechtsverletzungen terrorisieren will, gehört aus einer öffentlich finanzierten Bildungseinrichtungen herausgeschmissen. Der soll Konzernsyndikus bei Bertelsmann werden.

Update: mehr Links,

netzpolitik.de ordnet das ganze in größere Zusammenhänge ein

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