Kompass – Zeitung für Piraten

Jederbeteiligung: Kp. 3.5 Offene Briefe / offene Emails

Offene Briefe / offene Emails

Offene Briefe (Emails sind immer mit gemeint) sind dadurch Charakterisiert, dass eine Beschwerde bzw. eine Anfrage nicht nur an die Stelle geschickt wird, die angesprochen werden soll, sondern parallel dazu auch an die Presse.

Die betreffenden Redaktionsadressen finden sich, wie schon im Unterkapitel ‚Leserbriefe‘ beschrieben in den einzelnen Zeitungen und teilweise sind diese Informationen auch Online zu finden. Nicht nur auf den Internetseiten der jeweiligen Zeitungen, sondern auch manchmal auf den Seiten der jeweiligen Stadt.

Bei einer offenen Email wird die Presse in CC gesetzt und eventuelle sonstige Interessierte in BCC (z.B. Bürgerinitiativen). Die hauptsächlich angesprochenen werden dagegen direkt adressiert. In der Briefform dagegen wird angegeben wer im Nebenabdruck beteiligt wurde. Das heißt, wer alles eine Kopie bekommen hat. Je nach Umfang kann hier natürlich einiges an Porto zusammenkommen, allerdings hat ein Brief möglicherweise auch mehr Gewicht, als eine Email.

Hauptadressat(en) bei einem offenen Brief können sowohl Politiker und Parteien, als auch Firmen oder andere Institutionen sein. Sprich jeder an den sich eine Anfrage oder Beschwerde richtet.

Durch die Beteiligung der lokalen, regionalen oder überregionalen Presse in Kopie kann u.U. Druck aufgebaut werden. Zumindest wird aber auf eine Problematik aufmerksam gemacht. Im Gegensatz zu Abgeordnetenwatch wird hier die Presse direkt mit auf einen Umstand aufmerksam gemacht. Bei Abgeordnetenwatch dagegen wäre es ohne Pressemeldung eher ein Zufallsfund.

Ein weiterer Effekt des offenen Briefes ist die quasi öffentliche Dokumentation. Es wird hierdurch deutlich schwerer hinterher zu behaupten, dass eine angesprochene Person von einem Umstand nichts gewusst habe. Ebenfalls möglich ist die Anforderung einer Empfangsbestätigung.

Auch hier empfiehlt sich eine Fristsetzung für die Antwort. Ansonsten kann es lange dauern bis zu einer Antwort, wobei dies zumindest für öffentliche Stellen nicht der Fall sein dürfte, denn schließlich unterliegen diese den IFG, welche auch Anfragen in Form von offenen Briefen einschließen dürfte.

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