Bundesvorstandswahlen der Piratenpartei Deutschland 2013-2014
KOMPASS:
Wie jedes Jahr entscheidet ein Bundesparteitag der Piratenpartei Deutschland über die Zusammensetzung des Bundesvorstandes.
Es treten neben Dir noch einige weitere Kandidaten an, die ebenfalls einen Platz in diesem Gremium erringen wollen.
Wir möchten Dich bitten, unseren Lesern ein paar persönliche Informationen über Dich zu geben, damit sie einen Eindruck davon gewinnen können, wen sie wählen, wenn sie Deinen Namen ankreuzen.
FLORIAN ANDRÉ UNTERBURGER:
Florian André Unterburger, 26 Jahre, Student der Geschichte, Dresden
2011-2012 Kreisvorstand Dresden, 2012-2013 Landesvorsitzender Sachsen
Heimatstadt Bayreuth, ledig, kinderlos, gelassen
KOMPASS: Kommen wir nun zum Fragenkatalog:
1) Für welchen Posten im Bundesvorstand kandidierst Du?
FLORIAN ANDRÉ UNTERBURGER:
Ich kandidiere für die politische Geschäftsführung.
2) Aus welchem Grund kandidierst Du?
FLORIAN ANDRÉ UNTERBURGER:
Ich glaube, dass wir in unserer Kommunikation nach Außen aber auch in der internen Vernetzung viel verändern müssen und möchte selbst dafür Verantwortung übernehmen.
3) Was sind Deine politischen Ziele?
FLORIAN ANDRÉ UNTERBURGER:
Wie schon gesagt besonders in der Außenkommunikation die Identität und Meta-Ebene der Piratenpartei besser kommunizieren, im Inneren mehr Vertrauen, Offenheit, Vernetzung, auch Solidarität bei Diskriminierung schaffen – und zudem die Infrastruktur der Partei stärken. Genaueres auf meiner Kandidaturseite im Wiki.
4) Welche Eigenschaften machen Dich zum geeignetsten Kandidaten für den Vorstand?
FLORIAN ANDRÉ UNTERBURGER:
Ich bin sehr kommunikativ und kann meiner Meinung nach Sachverhalte gut erklären, des Weiteren plane und denke ich strategisch voraus, was für die langfristigen Ziele der Partei wichtig sein kann.
5) Wie stehst Du zu Quotierungen bei Ämterbesetzungen?
FLORIAN ANDRÉ UNTERBURGER:
Quotierungen beispielsweise in der Wirtschaft halte ich für sinnvoll, wenn sie befristet sind und als Durchbruchsinstrument von strukturellen Benachteiligungen dienen. Innerparteilich sehe ich bei uns vielmehr das Problem der Vergütung von Vorständen als prioritär an, wenn wir das gelöst haben, können wir über Quotierungen reden.
6) Wie stellst Du Dir diese quantitativ vor?
FLORIAN ANDRÉ UNTERBURGER:
Wie schon oben gesagt, halte ich erstmal nicht für prioritär.
7) Aus welchen Personen würde sich Dein Lieblingsvorstand zusammensetzen?
FLORIAN ANDRÉ UNTERBURGER:
Also wenn ich da tatsächlich völlig freie Wahl hätte, würde ich gerne Marina Weisband, Katharina Nocun und Marcel-André Casasola-Merkle (@zeitweise) dabei haben.
8) Wie groß sollte Deiner Meinung nach der Bundesvorstand sein?
FLORIAN ANDRÉ UNTERBURGER:
Ich denke dass 9 Vorstandsmitglieder wieder eine gute Zahl wäre, könnte aber notfalls auch mit 7 Vorstandsmitgliedern leben. Kleiner dürfte der Vorstand aber auf keinen Fall sein.
9) Wie stehst Du zur Bezahlung von Vorständen oder Mitarbeitern?
FLORIAN ANDRÉ UNTERBURGER:
Wie oben schon erwähnt, halte ich diese Diskussion für sehr wichtig. Falls ich in den Bundesvorstand komme, werde ich mich dafür stark machen einen AK Vergütung zu gründen, der Konzepte für eine Bezahlung erarbeitet, bei der Ehrenamtlichkeit so gut es geht erhalten werden kann.
10) Hast Du bereits Erfahrung in Parteiämtern sammeln können?
FLORIAN ANDRÉ UNTERBURGER:
Ja.
11) Wenn ja, welche hast Du bisher ausgeübt?
FLORIAN ANDRÉ UNTERBURGER:
Ich war in den letzten beiden Jahren zuerst Beisitzer im Kreisvorstand Dresden und das letzte Jahr dann (2012/2013) der Landesvorsitzende von Sachsen.
12) Bist Du vor Deiner Mitgliedschaft in der Piratenpartei bereits in einer anderen Partei gewesen?
FLORIAN ANDRÉ UNTERBURGER:
Nein.
13) Wie verortest Du Dich politisch?
FLORIAN ANDRÉ UNTERBURGER:
Soziallibertär, progressiv – irgendwas mit Freiheit und Solidarität.
14) Siehst Du den BuVo als ein administratives (verwaltender Vorstand), oder als ein politisches Amt?
FLORIAN ANDRÉ UNTERBURGER:
Verwaltungsentscheidungen sind immer politisch, also wird der Bundesvorstand zwangsläufig immer politisch sein und das ist auch gut so. Politisch darf aber nicht bedeuten, dass Inhalte vorgegeben werden.
15) Wie stellst Du Dir eine Kommunikation zwischen Basis und Vorstand vor?
FLORIAN ANDRÉ UNTERBURGER:
Der Bundesvorstand muss von sich aus viel aktiver auf „die Basis“ zugehen, stärker präsent und verankert in den Ländern sein. Z.B. durch den Besuch von Dreiländerstammtischen.
16) Was sind SMV und Liquid Feedback für Dich?
FLORIAN ANDRÉ UNTERBURGER:
Wichtige Tools um die Partei mittelfristig basisdemokratisch zu halten und schnell reaktionsfähig zu machen, wenn es darum geht mit einer Bundestagsfraktion Schritt zu halten.
17) Wie stellst Du Dir in Deinem Vorstandsamt die Kommunikation mit Presse, Funk und Fernsehen vor?
FLORIAN ANDRÉ UNTERBURGER:
Ich möchte dabei in Mittelpunkt stellen, dass die PIRATEN als einzige Partei eine Vision der Zukunft haben, einen neuen Gesellschaftsentwurf, der aus dem Netz kommt.
18) Hast Du in diesem Bereich bereits Erfahrung sammeln können?
FLORIAN ANDRÉ UNTERBURGER:
Ja, ich war im Kreisvorstand für die Pressearbeit zuständig und als Landesvorsitzender natürlich erster Ansprechpartner für die Medien.
19) Bist Du für zentrale oder dezentrale Organisationseinheiten in der Öffentlichkeitsarbeit?
FLORIAN ANDRÉ UNTERBURGER:
Es sollte immer eine Mischung sein, so viel Dezentralität wie möglich, aber das darf nicht zu Informationsverlust oder Doppelarbeit führen. Essentiell ist Koordination und vernetzte gemeinsame Zusammenarbeit.
20) Was sind Deiner Meinung nach die drei „Essentials“ der Piratenpartei?
FLORIAN ANDRÉ UNTERBURGER:
Freie Entfaltung aller Menschen, diskriminierungsfreie Teilhabe und grenzenlose Solidarität.
21) Welche sind Deine drei wichtigsten Punkte im Wahlprogramm?
FLORIAN ANDRÉ UNTERBURGER:
Das Bedingungslose Grundeinkommen, das Streben nach einem Vereinten Europa und die Gleichstellung aller Menschen.
22) Die drei größten Strukturprobleme in der Piratenpartei sind für Dich….
FLORIAN ANDRÉ UNTERBURGER:
Zu viel virtuelle Kommunikation (die technisch einfach noch zu sehr begrenzt ist), zu viel Holschuld-Dogma und zu viel technokratisches Denken.
23) Was macht die Partei Deiner Ansicht nach „richtig“ oder „falsch“?
FLORIAN ANDRÉ UNTERBURGER:
Richtig sind visionäre Antworten, falsch ist es, sich ständig nur konkrete Programmpunkte zu suchen, an denen sich die Unterschiede zwischen Strömungen aufzeigen – stattdessen sollte wir uns mehr auf die Meta-Ebene besinnen, dort findet sich viel Gemeinsames.
24) Wie stehst Du zum „Bedingungslosen Grundeinkommen“?
FLORIAN ANDRÉ UNTERBURGER:
Ich bin ein großer Befürworter. Letztlich ist es aktuell das beste Tool um die Teilhabe, die wir im Netz leben können, auch in der gesamten Gesellschaft zu ermöglichen – diskriminierungsfrei und bedingungslos.
25) Wo siehst Du die Piratenpartei in einem Jahr?
FLORIAN ANDRÉ UNTERBURGER:
Im Europaparlament und in mindestens einem Landtag mehr.
Interview mit Florian André Unterburger zur Kandidatur BuVo 2013-2014
Kompass: Florian André Unterburger, vielen Dank für das Gespräch
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